Rezension

Eine Tabugeschichte, die Tabus brechen soll ...

Nullpunkt - Mo Kast

Nullpunkt
von Mo Kast

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext: Nullpunkt erreicht. Keine Familie. Kein Geld. Keinen Bock auf Schule. Und was war eigentlich mit seinem besten Freund los? Ennoah fühlte sich ordentlich von seinem Leben verarscht. Als dann auch noch Nico, der Schulsprecher mit der großen Klappe, anfängt ihm auf die Pelle zu rücken, wird alles nur noch schlimmer … Oder? Eine Geschichte über Verlust, das Erwachsenwerden … und auch ein bisschen über die Liebe Altersempfehlung: 15+ Genre: Young Adult, LGBT Seitenanzahl: 360 mit 65 schwarzweiß Illustrationen

Die Autorin:

Über mich gibt es viele Dinge zu erzählen. Das übliche, wann und wo ich geboren bin. 1987 in Ulm. Was ich so mache und was mich antreibt. Seit meiner Jugend schreibe und veröffentliche ich leidenschaftlich gerne.  Ich  verdiene seit Februar 2016 mein Geld als selbstständige Kommunikationsdesignerin und Autorin und nebenbei mit Häkeln. Ein Leben ohne meinen Mann und Hund kann ich mir nicht vorstellen. Und dann gibt es Dinge, von denen erzähle ich lieber in meinen Geschichten: Über den Alltag mit einer psychischen Erkrankung. Darüber, dass Sexualität eigentlich kein großes Ding ist, aber irgendwie doch, wenn sie nicht der Gesellschaftsnorm entspricht. Und dass Liebe für jeden ist.

Ich schreibe meine Geschichten für mehr Akzeptanz, Inspiration und die Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.

Bewertung:

Das Cover ist wunderschön Illustriert und passt hervorragend zur Gesamtaufmachung und der Geschichte! Der Trailer zum Buch hat mich richtig in den Bann gezogen, somal die Zeichnungen der Autorin einfach wunderschön sind! Zunächst dachte ich wegen des illustrierten Trailers, dass es sich hierbei um eine Comicdarstellung handelt- es mich sehr fasziniert hat. Aber die Zeichnungen sind nur jeweils am Anfang eines Kapitels mit einem passenden Zitat gesetzt. Ich muss sagen, dass ich etwas enttäuscht war, aber ich habe mir dennoch nicht nehmen lassen, die Geschichte zu lesen.

Als EBook war es nicht so richtig gut lesbar für mich, da ich mich mit EBooks sehr schwer tue. Aber die Schrift war schön groß und so konnte ich mühelos der Geschichte folgen. Die Charaktere empfand ich als sehr glaubhaft und Ennoahs Schwierigkeiten und schmerzhaften Gefühlen konnte ich sehr intensiv aufnehmen. Ein Junge, der seinen Platz in der Welt sucht und auf Wiederstände trifft.

Die Schrift war für mich nicht so ganz flüssig und etwas unseicht, dennoch konnte ich mich gut durch die Geschichte lesen. Wenn ich Pausen brauchte (und das waren wahrlich viele), lag es am Format, nicht an der Geschichte selbst. Wie Ennoahs bester Freund Eddy sich ihm gegenüber verhält, als er erhährt, dass Ennoah schwul ist, finde ich verständlich und gleichzeitig traurig. Das ist in meinen Augen ein ziemliches Männerding, so zu reagieren. Da spielt das Ego ein ganzes Stück mit.

Große Spannung bietet das Buch nicht, obwohl große Dramatik im Leben von Ennoah herrscht. Es ist für mich auch etwas wie eine Biografie von vielen Menschen, die so ein Leben und solche Gedanken und Gefühle haben. Also keine reine erfundene Geschichte, denn die Autorin bringt lebensnahe Situationen mit rein, die wir alle selbst kennen oder von Menschen wissen, die sie kennen. Es ist ein kleines Stück Gesellschaftsaufklärung in Form eines Jugendbuches. Und das gefällt mir sehr, da es sich verschiedenen Tabuthemen sachte auseinandersetzt, sodass auch Jugendliche sich damit konfrontieren können.

Insgesamt gefällt mir die Geschichte an sich ganz gut, aber die Tabuthemen (es sind meiner Meinung nach mehr als eines) sind langatmig geschrieben. Die Figurentwicklungen sind gut und realistisch. Alles in allem kann ich hierfür 3,5 Sterne vergeben.