Eine tapfere Frau bricht in den Goldenen Zwanzigern mit allen Konventionen – großartig geschrieben
Das Buch erzählt die Geschichte von Emma, die nach dem Freitod ihrer Mutter eine Schachtel mit alten Briefen in ihrem Nachlass findet. Die Zeilen sind voller Zärtlichkeit, Liebe und Sehnsucht. Emma versucht herauszufinden, wer dieser Mann ist und schreibt an ihn, um ihn vom Tod der Mutter zu unterrichten. Antwort erhält sie von seinem Sohn Paul, da dessen Vater verstorben ist. So erfährt sie auch, dass ihre Mutter große Angst vor irgendetwas hatte und befürchtete, dass ihr etwas zustoßen könnte.
Gemeinsam mit Paul versucht Emma herauszufinden, in welchem Verhältnis sein Vater und ihre Mutter zueinander standen und was es mit dem geheimnisvollen Buch auf sich hatte, das die Mutter dem fremden Mann gegeben hatte mit der Aufforderung, dieses nur zu öffnen und zu lesen, wenn ihr etwas zustößt. Wovor hatte die Mutter solche Angst, dass sie den Tod wählte?
Während ihrer Recherchen fühlt sich Emma mehr und mehr von den Konventionen ihrer Zeit eingeengt. Sie beginnt zu rebellieren. Wird sie es schaffen, sich dem Vater und der für sie vorgesehenen Rolle zu widersetzen und ihrem Herzen zu folgen?
Die Krankheit aus Sicht einer Betroffenen zu erleben, war sehr aufschlussreich. Es hilft, die Kranken besser zu verstehen. Die Angehörigen müssen in dieser Zeit viel ertragen, dürfen aber auch Kraft aus den lichten Momenten der Patienten schöpfen. Ich glaube, diese Zeit wird von allen sehr intensiv erlebt.
Das Buch hat mich sehr gefesselt. Es handelt sich definitiv um eine Liebesgeschichte, doch das Ende war nicht vorauszusehen. Geschickte Zeitwechsel, die Erzählung aus der Sicht verschiedener Personen sowie die vielen kleinen Geheimnisse, die erst nach und nach gelüftet werden, lassen beim Lesen keine Langeweile aufkommen und halten die Spannung hoch.
Dieses Buch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen und bewerte es mit 5 von 5 Sternen.