Rezension

Eine todgeweihte Liebe

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Die 16-jährige Hazel Grace Lancaster hat Krebs (Schilddrüse mit hartnäckigen Metastasen in der Lunge) und sie weiß, dass sie sterben wird, nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest. Ihrer Mutter zuliebe besucht sie einmal wöchentlich eine Selbsthilfegruppe für zwölf- bis achtzehnjährige, um gegen "Depressionen" anzukämpfen, von denen ihre Mutter der Meinung ist, dass sie diese hat. Es ist nicht leicht, die Selbsthilfegruppe zu besuchen, denn immer wieder sieht sie neue Gesichter und bekannte tauchen nicht mehr auf, da sie den Kampf gegen den Krebs bereits verloren haben. Ihr liebster Gruppenteilnehmer ist Isaac, der bereits durch den Krebs ein Auge verloren hat und dem in wenigen Tagen eine erneute OP bevorsteht, in der ihm auch das zweite Auge entfernt werden muss - er wird nie wieder sehen können. Doch dieses Mal ist Isaac nicht allein gekommen, er hat seinen Freund Augustus "Gus" Waters zur moralischen Unterstützung dabei, der selbst vor Jahren an Krebs erkrankt war, diesen aber besiegte.

 

Seit 3 Jahren schon geht Hazel nicht mehr zur Schule, ihr gesamtes soziales Leben spielt sich nur noch im Haus ihrer Eltern ab. Wenn es ihr halbwegs gut geht, besucht sie Kurse am College, doch auch dies ist nur sehr unregelmäßig möglich. Um sich um sie zu kümmern, hat ihre Mutter ihren Beruf aufgegeben. Wider alle Umstände verlieben sich Hazel und Gus ineinander, doch sie wissen, dass ihre Zeit begrenzt sein wird. Hazel jedoch hat einen Traum: Sie möchte Peter Van Houten treffen, den Schriftsteller ihres Lieblingsbuches. Doch dieser lebt in Amsterdam und eine Reise über den Atlantik scheint zu gewagt bei ihrem Krankheitsbild und auch finanziell können ihre Eltern diese Reise nicht stemmen.

 

Gus hingegen gelingt das Unglaubliche: Er kann Kontakt mit der persönlichen Assistentin Van Houtens und es gelingt ihm auch, die Reise für Hazel und sich sowie Hazels Mum zu organisieren. Doch die Enttäuschung in Amsterdam ist groß, die Erwartungen, die Hazel an den Schriftsteller erfüllen sich nicht - dafür entdecken sie und Gus eine neue Form der Liebe. Doch die Zeit drängt, Hazel geht es immer schlechter und langsam beschleicht sie der Verdacht, dass Gus ein Geheimnis vor ihr hat ...

 

 

Was für ein Buch - Taschentuchalarm ist angesagt!!! Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich erarbeitet. Ich hatte am Anfang zwar eine Idee, in welche Richtung sich das Buch entwickeln würde, doch ich wurde in mehr als nur einer Beziehung immer wieder aus der Bahn geworfen. Die Figuren wurden facettenreich und tiefgründig erwartet, wobei der Autor hier großen Wert darauf gelegt hat, dass man sich als Leser sowohl in die Gefühlswelt von Hazel, wie auch von Augustus einfühlen kann. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen emotional - bereist vor der 30. Seite hatte ich erstmals mit den Tränen zu kämpfen. Bei diesem Buch handelt es sich um das erste des Autoren, das ich gelesen habe, aber ich kann jetzt schon sagen: Es wird nicht das letzte gewesen sein.