Rezension

Eine tolle Dystopie mit kleinen Abzügen

Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit - Sabine Schulter

Pro und Contra. Mein Licht in deiner Dunkelheit
von Sabine Schulter

Bewertet mit 4 Sternen

In einer Welt, in der die Menschen keinen Strom mehr produzieren können, gibt es spezielle Menschen. Es gibt Pro, die Strom produzieren können und Contra, die diesen leiten können. Sie werden dringend benötigt, damit die Menschheit nicht ohne Strom leben muss.

Summer ist eine Pro und zufällig begegnet sie ihrem Contra, Kayden. Und sie weiß, sie muss so schnell weg, wie es nur geht, denn sobald die Regierung bemerkt, dass sie ihren Contra gefunden hat, steht ihnen ein Leben voller Ausbeutung und ohne Freiheit bevor. Wird ihnen die Flucht vor der Regierung gelingen?

Bei dem Buch „Pro und Contra – Mein Licht in deiner Dunkelheit“ handelt es sich um einen abgeschlossenen Einzelband, dem Genre Dystopie zuzuordnen.

Für mich war klar, dass ich dieses Buch einfach lesen muss, da es sich bei der Autorin um meine absolute Lieblingsautorin handelt und ich alle ihre Bücher gelesen habe.

Aufgefallen ist mir das Cover. Ganz in Lila- und Blautönen gehalten, sieht man im Vordergrund ein Paar, welches sich an der Hand hält. Im Hintergrund ragt die Skyline einer Stadt im Scherenschnitt hervor. Und es türmen sich Wolken auf, aus denen sich Blitze überall entladen. Mir gefällt das Cover sowohl von der Farbgebung, als auch von der Stimmigkeit zur Geschichte sehr gut.

Wie bei jedem Buch der Autorin fiel es mir auch hier wieder sehr leicht, in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und sie schafft es immer wieder, dass die Seiten nur so rasen und ich einfach nicht aufhören kann und unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht.

Zu den beiden Hauptcharakteren Kayden und Summer gesellen sich, wie bereits von vorigen Geschichten gewohnt, sehr interessante Nebencharaktere. Seien es da Thor, der Schmugglerkönig oder Kotou, bei dem Summer lebt. Natürlich auch Elliott und Susann, die kleinen-großen Genies. Aber das waren bei weitem noch nicht alle.

Die Autorin schafft es, jedem Charakter eine gewisse Tiefe zu vermitteln und sie somit nicht blass erscheinen zu lassen. Das gefällt mir sehr gut. Denn eine Geschichte lebt ja nicht nur von ihren Hauptakteuren.

Es ist der Autorin gut gelungen, die dystopische Welt zu erschaffen, in der die Geschichte spielt. Ich konnte mir vorstellen, dass es irgendwann soweit ist und die Menschheit nicht mehr fähig ist, Strom zu produzieren. Es war nicht abwegig, dass wir irgendwann tatsächlich soweit sein werden.

Auch die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Ebenso die Entwicklung der einzelnen Charaktere.

Nun kommt aber doch noch ein Aber. Denn so sehr mich dieses Buch begeistert hat, so sehr wurde meine Euphorie gedämpft. Mir ging am Ende alles viel zu schnell und es sind viel zu viele Fragen offen geblieben.

Meiner Meinung nach hätte dieses Buch noch ein oder zwei Kapitel gebraucht, um einen schönen, runden Abschluss der Geschichte zu schaffen. Dann hätte auf den ein oder anderen vielleicht auch noch genauer eingegangen werden können.

Aufgrund dessen werde ich einen Stern abziehen und vergebe daher vier von fünf Sternen. Denn trotz allem hat mir ja die Idee sehr gut gefallen, der Schreibstil war einfach toll und auch die Charaktere waren gut ausgearbeitet.