Rezension

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Eine tolle Geschichte für Bibliophile

BookLess. Gesponnen aus Gefühlen - Marah Woolf

BookLess. Gesponnen aus Gefühlen
von Marah Woolf

Bewertet mit 4 Sternen

***mit kleinen Spoilern***
Nachdem Lucy erfuhr, dass Nathans Großvater der Kopf eines Bundes ist, der seit Jahrhunderten Bücher ausliest, um sie vor dem Missbrauch der Menschheit zu schützen, lüftet Nathan das Geheimnis: Sie ist die letzte Nachfahrin eines Geschlechts, das die Bücher beschützen und den Menschen zugänglich machen will. Und nur mit ihm ist ihr die Stärke gegeben, das Vermächtnis der Hüterinnen zu erfüllen. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit. Unglaublich spannende Geschichte mit bibliophilem Thema!

Der Einstieg in die Geschichte ist mir wahnsinnig leicht gefallen. Nicht zuletzt, weil ich den ersten Teil vor nicht all zu langer Zeit gelesen habe. Ich war noch sehr mit Lucy verbunden, wie ich sehr schnell festgestellt habe. Zu Beginn der Geschichte, die fast nahtlos an die erste anknüpft, sind Lucy und Nathan zerstritten und Lucy vertraut ihm nicht mehr. Sie geht sogar davon aus, dass er etwas mit dem Brand im Archiv zu tun hatte. Der Brand macht ihr schwer zu schaffen, was man schnell merkt. Sie macht sich Vorwürfe, dass sie die Bücher nicht retten konnte, was man sehr gut nachvollziehen kann. Auch ihre restliche Gefühlswelt und ihr Misstrauen gegenüber Nathan konnte ich während der ganzen Geschichte sehr gut nachvollziehen. ***kleiner Spoiler*** nathan rettet Lucy vor seinem Großvater, was die Spannungen zunächst nicht wirklich auflösen kann. Er muss sie entführen und in einer kleinen Hütte einsperren. Diese Szene hat mir unheimlich gut gefallen, weil sie auch wahnsinnig lustig zu lesen war. Lucy ist bockig und muss aber immer wieder nachgeben, weil Nathan in der besseren Position ist. So muss sie z. b. Widerwillig zu ihm ins Bett steigen, um nicht zu erfrieren. Dass Nathan hier standhaft geblieben ist hat mich sehr amüsiert und ich hatte große Freude dieses Katz-und-Maus Spiel zu verfolgen. Sie finden langsam wieder zueinander und beginnen sich gegenseitig zu vertrauen. Nathan fängt sogar langsam an, sich Lucys Sache anzuschließen, weil seine Ziele nicht mehr mit denen des Bundes übereinstimmen. 
Insgesamt hat mir der zweite Teil wieder sehr gut gefallen. Er war spannend, mitreißend, gefühlvoll und man wollte das ein oder andere Mal brüllen :) womit ich allerdings wieder meine Schwierigkeiten hatte, waren die fliegenden Perspektivwechsel, die man nicht immer nachvollziehen konnte. Plötzlich las man die Gedanken einer anderen Person und musste sich den Wechsel selber erschließen. Das ist auf Dauer etwas anstrengend und stört den Lesefluss. In vielen Büchern wird das etwas eleganter gelöst, wie ich finde. Rückblickend war zudem etwas wenig Handlung. Man erfährt sehr wenig Neues und in der Geschichte kommt man auch nicht wirklich voran. Lucy hatte kaum Flashbacks durch das Medaillons und kaum Gespräche mit Büchern. Nathan kommt mit seinen Nachforschungen auch nicht weiter und am Ende von Band 2 blieben mehr Fragen offen, als in Band 1. Das fand ich am Ende etwas frustrierend. Auch wenn ich mich natürlich sehr auf Band 3 freue, bekommt Band 2 aus diesen Gründen nur 4/5 Sternen von mir. Die Reihe ist mir aber sehr ans Herz gewachsen und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht