Rezension

Eine tolle Geschichte mit ein paar Schwächen

The Music of What Happens -

The Music of What Happens
von Bill Konigsberg

Bewertet mit 4 Sternen

Titel: The Music of What Happens
Autor: Bill Konigsberg
Verlag: One
Preis: 12,90
Seiten: 448

Inhalt:

Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als bloß Freundschaft ...

Meine Meinung:

Das Cover liebe ich einfach nur. Ich mag es, dass der Verlag hier die Originalversion verwendet hat, denn meiner Meinung nach passt diese sehr gut. Das Hellblau mit den Wolken liebe ich einfach nur und lädt zum Träumen ein. Dadurch, dass sich zwei Jungs auf dem Cover befinden, weiß man direkt, dass es sich um ein Queer's Jugendbuch handelt, was ich gut finde, denn meiner Meinung nach brauchen wir noch viel mehr solcher Bücher im Handel. Noch besser finde ich aber, dass man auch den Food Truck wiederfindet, wenn auch nur auf der Rückseite des Buches.

Ich hatte bereits einige Male die amerikanische Variante gesehen und einiges darüber gehört, weswegen ich sehr gespannt war das Buch einmal selber zu lesen.

Als ich das Buch begonnen habe, hatte ich erwartet ein Buch zu lesen, dass ähnlich wie "Love, Simon" ist, doch diese Geschichte beinhaltet noch so viel mehr. Es wurden so viele wichtige und bedeutende Themen angesprochen. Natürlich ging es auch um Homosexualität, aber auch um Freundschaft, Trauer, Depressionen und Familie, so wie um einiges mehr. Im ersten Moment kann das wirklich viel auf einen wirken und man könnte sich fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn der Autor sich nicht lieber auf weniger hätte beschränken können. Meiner Meinung nach war dies bei einigen Themen auch wirklich der Fall. So kam mir ein Themen ein wenig zu kurz und wurde auch ab einem bestimmten Punkt etwas unrealistisch dargestellt, was ich sehr schade fand.

Vor allem aber fand ich gut, wie normal mit dem Thema Sexualität in dem Buch umgegangen wurde. Das Beide schwul sind, wurde hier wie das normalste auf der Welt behandelt, was ich großartig finde, schließlich ist es das ja auch. Es war aber einfach toll ein Buch zu lesen in dem auch genau so damit umgegangen wird.

Als man Max und Jordan am Anfang des Buches kennenlernt, könnten sie gar nicht unterschiedlicher sein. Max ist immer gut gelaunt, einfach der typische beliebte Junge, der Sport macht und den alle anhimmeln, aber auch bei ihm stellt man schnell fest, dass sich noch so viel mehr hinter ihm verbirgt.

Jordan hingegen ist eher unbeliebt, aber ein so liebenswerter Charakter. Er kümmert sich um seine Mutter und hat einfach ein großes Herz. Er macht im Buch aber auf jeden Fall eine tolle Entwicklung durch. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir am Anfang schwer gefallen ist mit ihm warm zu werden. Er handelt manchmal doch sehr egoistisch und bezieht vieles auf sich, auch die Dinge, die gar nicht mit ihm zutun haben. Seine Freunde waren auch nicht gerade hilfreich, denn für mich waren sie sehr unsympathisch und auch mehr auf sich selbst bezogen.

Die Idee mit dem Food Truck fand ich großartig und vor allem sehr originell. Bisher hatte ich noch kein Buch gelesen in dem ein Food Truck ein Rolle spielt. So versuchen beiden, diesen zum Laufen zu bringen, da Jordan und seine Mutter das Geld unbedingt brauchen. Trotzdem rückte auch der Food Truck ab einem gewissen Punkt mehr in den Hintergrund und vor allem hatte ich das Gefühl, dass jedes Mal wenn es gut zu laufen schien irgendetwas passiert ist bzw. passieren musste um das Ganze zu ruinieren.

Der Schreibstil konnte mich am Anfang nicht so richtig packen, aber im Laufe des Buches hat sich das dann gebessert. Bill Konigsberg schreibt auf eine humorvolle Weise, so dass die ernsten Themen, die hier angeschnitten werden keineswegs verherrlicht werden, aber so dass das Buch keinen eher düsteren Touch bekommt.