Rezension

Eine tolle Geschichte mit einer grandiosen, einmaligen Welt

Zodiac - Romina Russell

Zodiac
von Romina Russell

Die junge Rho wünscht sich nichts sehnlicher, als zu den Zodai zu gehören. Dafür trainiert sie hart, aber in den Augen ihrer Lehrer ist Rho eine unverbesserliche Träumerin. Als eine schreckliche Katastrophe ihre Heimat Krebs heimsucht, war jedoch nur Rho dazu in der Lage, das furchtbare Ereignis in den Sternen vorherzusehen. Völlig überraschend wird sie zum neuen Oberhaupt von Krebs ernannt und soll herausfinden, wer hinter dem Unglück steckt. Dabei ist Rho für diese Aufgabe gar nicht ausgebildet! Als sie dennoch die Wahrheit entdeckt, ist diese so ungeheuerlich, dass ihr niemand glaubt - nicht einmal ihr Schwarm Matthias, der geschworen hat, sie zu beschützen. Eine düstere Legende wird Wirklichkeit. Nur Rho kann jetzt noch den Untergang der Galaxie verhindern.

http://annasalvatoresbuchblog.blogspot.de/2016/01/nicht-von-dieser-welt-...

Die Idee von einer ganz anderen Galaxie hat mich so sehr fasziniert, dass ich an diesem Buch nicht vorbeikam. Zudem gibt es jugendliche Protagonisten, also mein Genre, da passte dies einfach perfekt :)

Cover/Gestaltung

Wow!!! Einfach wunderschön :)
Die Farben, die Lichter und diese fühlbaren Zeichen und Schrift machen das Buch zu einem wahren Eyecatcher!

Meinung

Diese Idee und der Weltenentwurf sind einfach bombastisch!
Wir befinden uns in einer anderen Galaxie, in Zodiac.
Es gibt 12 Planetensysteme, Waage, Schütze, Wassermann usw.
Jedes Planetensystem hat eigene Merkmale, z. B. hat Krebs viel Wasser, die Menschen leben auf schwimmenden Plattformen, auf Waage lebt man praktisch in fliegenden Städten, auf Jungfrau gibt es sehr viel Landwirtschaft. 
Diese Umgebungen sind so anschaulich und bildlich beschrieben, dass ich die Szenarien immer richtig bildlich vor Augen hatte.

Auch die "Smartphones" der Galaxie sind richtig gut und einfallsreich: Es gibt sie fest als "Welle" auf Krebs, als kleinen Fleck im Auge bei Waage, Tatoos bei den Zwillingen usw.
Diese kleinen Dinger sind sowas wie das Internet, man kann die anderen wie bei einem Videoanruf erreichen, und sie spielen Hologramme ab. So wie ich es nun beschrieb hört es sich total abgekupfert von uns an, aber die Kreativität dabei kommt in der Geschichte viel besser rüber. Es wirkt dort total natürlich und unterstreicht die Individualität der verschiedenen Galaxie-Bewohner.

Die Geschichte wird sehr schnell spannend und mitreißend, schon bis S. 50 ist eine ganze Menge passiert. Anfangs mochte ich auch die Protagonistin, und obwohl es viele Fremdwörter gibt, war ich praktisch direkt in der Geschichte drin.
Die Spannung hält sich eigentlich wirklich bis zum Ende hin, ab und an gibt es natürlich auch ruhigere Phasen.

Was ich allerdings nicht komplett durchgeblickt habe, ist die Sache mit dem Psy.
Das Psy bzw. die Psynergie ist so ein Raum in dem Leute kommunizieren können und die Sterne deuten können. Dafür muss man sich zentrieren, also sowas wie meditieren, um Zugang dazu zu haben.
Später verschwamm irgendwie das Psy mit der Realität, vor allem beim Ende oder bei bestimmten Szenen mit dem Antagonisten, sodass ich mir nicht sicher war, wo wir uns gerade überhaupt befinden und wie das genau gehen soll.
Um da durchzublicken muss man sich definitiv sehr auf die Geschichte einlassen und sich auch konzentrieren.

Zu Beginn kam ich toll mit Rho, der Protagonistin klar. Sie hat ihre Freunde, zeigt Gefühle und wirkt sympathisch und "normal". 
Aber später, als sie eine wichtige Aufgabe bekommt, wird sie so besessen. Ich kann es schlecht beschreiben,  aber anstatt für ihr Volk da zu sein, läuft sie überall rum, obwohl sie weiß, dass niemand ihr glaubt. Ich meine, irgendwo kann man sie ja verstehen, aber dennoch hätte man doch merken müssen, dass sie mit ihrer Theorie niemanden erreicht.

Außerdem störte mich das Liebesdreieck so stark, wie schon lange nicht mehr. Ich fand es einfach nervig, wie alle drei Beteiligten die ganze Zeit alleine in ihrem Raumschiff sitzen und sich streiten. Einmal hat ein Typ Rho nur am Kinn (!) berührt, der Andere sieht das und redet gleich von Sex zwischen den beiden. AHH, von solchen Situationen gab es leider nicht nur eine ^^

Dennoch ist die Geschichte eigentlich sehr gut und vor allem innovativ.
Mit diesem Ende hätte ich wirklich nicht gerechnet! Es hat mich verblüfft, und auch irgendwie beruhigt, da ich weiß, dass es im 2. Teil der Dilogie ein Problem weniger geben wird ;)

Fazit:
Eine tolle Geschichte mit einer grandiosen, einmaligen Welt.
Die Fantasy-Elemente überzeugen auf ganzer Linie, bloß das "Psy" ist mir noch suspekt.
An sich ist das Buch rein von der Handlung her sehr spannend, nur leider kam ich auf Dauer nicht mit der Protagonisten und dem Liebesdreieck klar.
Das Ende ist wieder toll und verspricht Besserung beim nächsten Teil, sodass ich mich doch schon auf die Fortsetzung freue!

- 3 von 5 Feenfaltern -