Rezension

Eine tolle Geschichte mit viel Entwicklungspotential

Vier Farben der Magie - V. E. Schwab

Vier Farben der Magie
von V. E. Schwab

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Wie ihr dem Buchtrailer bereits entnehmen konntet, ist Vier Farben der Magie der Auftaktband einer Trilogie der amerikanischen Autorin Victoria Schwab. Im April 2017 ist das Taschenbuch bei Fischer Tor erschienen. 496 dicht beschriebene Seiten erwarten Fantasyliebhaber und alle, die es noch werden wollen. Nur das Cover überzeugt an dieser Stelle leider nicht und lässt keinen Rückschluss auf den interessanten Inhalt des Buches zu.

Inhalt:

„Die Stadt London gibt es vier Mal…

Das graue London riecht nach Rauch – und nach einem Hauch von Wahnsinn.
Das weiße stinkt nach Blut, nach einem bitteren magischen Kampf.
Das rote duftet nach Rosen, nach Magie und Lebenslust.
Und über das schwarze schweigt man besser.

Der Magier Kell ist einer der letzten Antari, die zwischen den Welten wandern können. Doch als er unwissentlich ein mächtiges Artefakt in seine Heimat schmuggelt, bricht er damit nicht nur ein ungeschriebenes Gesetz seiner Zunft, sondern gefährdet auch das Gleichgewicht der Welten.“ (Quelle: Buchrücken; nicht der offizielle Klappentext. Da ich den auf dem Buchrücken abgebildeten Text als weitaus spannender empfinde und in anderen Versionen zudem zu viel verraten wird, habe ich mich für diesen entschieden.)

Meine Meinung:

Wie ist eigentlich der Plural von London?

Das ist eine Frage, die ich mir während der Lektüre dieses Buches des Öfteren gestellt habe. Der in der Übersetzung verwendete Plural „London“ mutet doch recht eigentümlich an. Seid ihr zu einer befriedigenden Lösung für dieses Problem gekommen? „Vier London?“ Kann das wirklich stimmen?

Ich habe mit dem ersten Band der Trilogie um den Magier Kell einen grandiosen und spannenden Reihenauftakt gelesen. Mir haben die unterschiedlichen Welten, die die Autorin kreiert hat, gut gefallen. Ich bin aber durchaus gespannt, ob Schwab die Komplexität, die sie offenbar anstrebt, halten kann. Mit den von ihr gewählten einzelnen Abschnitten innerhalb des Buches und vielen handelnden Charakteren könnte alles ziemlich vielschichtig werden. Die perfekte Verflechtung aller Handlungsstränge gelingt dann nur den wahren Meistern der Feder. Bereits im ersten Band sind mir einige kleinere Logikfehler aufgefallen. Kann Schwab diese im zweiten Band ausbügeln oder werden sie sich vermehren?

Nach dem Lesen des ersten Bandes ist für mich noch recht offen, welche Richtung die Geschichte letzten Endes einschlagen wird. Vor allem mit Hinblick auf das Wissen, dass noch zwei Bände erscheinen werden. Normalerweise gefällt es mir besser, wenn ich nicht direkt weiß, wie viele Bände einer geplanten Reihe noch erscheinen werden. Bei Vier Farben der Magie sind die beiden Folgebände jedoch bereits auf der Rückseite des Buches abgebildet. Man wird also nicht mehr überrascht, wie die Cover oder Titel aussehen werden. Ganz klarer Minuspunkt an den Verlag. Will man das denn schon vor dem Lesen der Reihe alles wissen?

Protagonist Kell ist ein toller Charakter. Ich mag seinen Namen. Mal was ganz anderes. Protagonistin Lilas Namen mag ich hingegen ehrlich gesagt gar nicht. Klingt irgendwie gewollt oder? Beide wirken jedoch auf ihre Art und Weise authentisch und bisher vor allem geheimnisvoll. Wir haben noch nicht alles über sie erfahren und ich bin gespannt, wohin ihre Geschichte gehen wird. Aufmerksame Leser sollten auch die Nebencharaktere von Schwab nicht aus den Augen lassen. Einige habe ich schnell ins Herz geschlossen, auch wenn ihre Rolle zunächst keine Große war. Gleichzeitig sehe ich jedoch auch einen Minuspunkt im Bereich der Charaktere. Schwab verpackt auf eine für mich nicht sehr subtile Art und Weise Hinweise auf die Zukunft einer Protagonistin in der Geschichte. Für mich ist das ein wenig  zu plump, anderen Lesern, mit denen ich über das Buch gesprochen habe, ist es hingegen gar nicht aufgefallen.

Fazit:

Eine tolle Geschichte mit viel Entwicklungspotential. Nicht die volle Anzahl an Herzen dafür, dass Schwab einige kleine Logikfehler eingebaut und teilweise zu plumpe Hinweise auf weitere Entwicklungen der Geschichte gegeben hat. Was wird der zweite Band bringen?