Rezension

Eine tolle Geschichte über die Suche nach Heimat und Identität

Der Tag, an dem ich fliegen lernte - Stefanie Kremser

Der Tag, an dem ich fliegen lernte
von Stefanie Kremser

Bewertet mit 5 Sternen

Luisa wird von ihrer Mutter Aza gleich nach ihrer Geburt verlassen. Aza flüchtet zurück in ihr Heimatland Brasilien, weg aus München ohne eine Erklärung. So nimmt Luisas Vater Paul das Neugeborene zu sich in die Studenten-WG. Dort wächst sie auf zwischen wechselnden Mitbewohnern, Frühstücksdiskussionen und Putzplänen. Aber irgendwann beginnen die Fragen und da Paul auch keine Antworten hat, begeben sich die beiden auf die Suche nach Aza um ihre Beweggründe zu verstehen.

Die Geschichte wird komplett aus der Sicht von Luisa erzählt. Sie erzählt ihre eigene Geschichte in Episoden, an die sie sich einerseits erinnern kann und die ihr andererseits erzählt wurden. Neben ihrer eigenen Geschichte gibt es noch die Geschichte des Dorfes Hinterdingen. Die Vorfahren von Aza kamen aus diesem Dorf in Bayern und haben sich im brasilianischen Dschungel niedergelassen.

Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt. Dies ist einmal die Zeit in der Luisa mit ihrem Vater in der WG wohnt. Der zweite Teil erzählt vor allem die Geschichte der Vorfahren von Luisa/ Aza aus Hinterdingen. Und der dritte Teil beschäftigt sich mit der Suche nach Luisas Mutter in Brasilien.

Die Story hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde von Anfang an mitgerissen und wollte natürlich auch wissen, warum Aza ihrer Tochter das angetan hat. Wieso verlässt eine Mutter ihr Kind ohne eine Nachricht? Auch die Geschichte des Dorfes Hinterdingen und seinen Bewohnern hat mich sehr berührt. Zwar ist sie erfunden, aber es gab ja damals viele ähnliche Geschichten. Außerdem sagt die Autorin, dass sie sich von einem wirklich existierenden Tiroler-Dschungeldorf in Peru hat inspirieren lassen.

Die Suche nach Heimat und Identität wird natürlich durch die Lebensgeschichte von Luisa aber auch durch die Geschichte der Hinterdingener aufgegriffen und wirklich sehr einfühlsam beschrieben. So kann man sich natürlich auch in zwei verschiedenen Welten zuhause fühlen.

Der Erzählstil hat mir gleich sehr gut gefallen und es hat mir großen Spaß gemacht dieses Buch zu lesen.

Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das ich sehr gern weiterempfehle. Von mir gibt es für diese tolle Reise 5 Sterne.