Rezension

Eine tolle Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie und darüber, dass Glaube und Vertrauen Berge versetzen können!

Was in unseren Sternen steht - Catherine Isaac

Was in unseren Sternen steht
von Catherine Isaac

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover verspricht einen Liebesroman und die kurze Inhaltsangabe bestätigt diesen ersten Eindruck. Doch hier lässt sich noch nicht mal im Ansatz erahnen, wieviel Gefühl, aber auch Dramatik und Hoffnung dieses Buch letztendlich zu bieten hat.

Der Schreibstil der Autorin Catherine Isaac ist locker und leicht verständlich, zwischendurch aber auch immer mal Humor bzw. Sarkasmus gespickt. Tolle Mischung, die mir persönlich extrem gut gefallen und dem Buch somit eine besondere Note gegeben hat. Ich konnte mich ohne Probleme von Anfang an in die Geschichte rund um den Hauptcharakter Jess einfinden und hier auch entsprechende Sympathien entwickeln. Jess wird als eine Art "Heldin" dargestellt, die ohne Probleme ihren Alltag als Alleinerziehende meistert und die auch mit den ganz normalen Sorgen des täglichen Lebens stets bestens zurechtzukommen scheint. Ebenfalls mit der Erkrankung ihrer Mutter und auch mit ihrer eigenen persönlichen Diagnose scheint Jess überdurchschnittlich gut umgehen zu können. Und genau das ist es, was mich an diesem Buch stört. Ich hätte mir hier vielleicht mehr Schwächen der Hauptprotagonistin gewünscht. Jess macht alles richtig, findet die richtigen Worte zur richtigen Zeit, ist ausgeglichen und gut gelaunt und lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen.

Adam dagegen macht dafür alles falsch, jedenfalls in den ersten zwei Dritteln des Buches. Trotzdem ist auch er mir total sympathisch. Die Tatsache, dass Adam irgendwann trotzdem erkennt, wie wichtig seine Familie für ihn ist und dass er diese unbedingt zurück gewinnen will, macht ihn eigentlich noch viel viel attraktiver. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich beim Lesen zwischendurch immer mal wieder einen dicken Kloß im Hals hatte, weil mich dieses Buch richtig dolle berührt hat.

Auch die Dramatik der Krankheit Chorea Huntington, die in diesem Buch Thema ist, hat ihr übriges getan, um mein Herz zu berühren. Dieses Buch führt ganz deutlich vor Augen, wie schlimm unsere Schicksale sein können und dass man aber, egal in welcher Situation man steckt, nicht aufgeben und das Leben trotz allem genießen soll. Wahrscheinlich ist diese Botschaft leichter gesagt als getan, trotzdem wird ganz klar deutlich, dass das Leben zu kurz ist, um den Kopf in den Sand zu stecken, ganz gleich, wie niederschmetternd die Nachrichten sind, die wir bekommen.

Ich hätte mir hier noch die eine oder andere zusätzliche Information hinsichtlich dieser furchtbaren Krankheit gewünscht, z. B. ob dieses defekte Gen, wenn es denn vererbt wurde, tatsächlich immer irgendwann diese Krankheit ausbrechen lässt. Oder warum die Erkrankung erst ab einem gewissen Alter ausbricht. Interessiert hätte mich auch, ob Jess´Mama dieses defekte Gen von ihren Eltern geerbt hat oder ob sie es ganz willkürlich in sich getragen hat.

Aus den eben genannten Gründen und auch aufgrund der Tatsache, dass Jess mir zu perfekt erscheint, vergebe ich 4 von 5 Sternen, auch wenn ich hier wahrscheinlich einfach nur auf hohem Niveau jammere. Dieses Buch ist eine tolle Geschichte über die Liebe, über die Freundschaft und über die Familie, wo der Zusammenhalt und der Glaube tatsächlich "Berge versetzen" kann. 

Ich habe dieses Buch sehr genossen und kann es vorbehaltlos weiter empfehlen!