Rezension

Eine tolle Geschichte zum Zeit nehmen und Genießen!

Die dunklen Pfade der Magie - A. K. Larkwood

Die dunklen Pfade der Magie
von A. K. Larkwood

Bewertet mit 4 Sternen

Csorwe ist die auserwählte Braut eines Gottes. An ihrem 14. Geburtstag ist es ihr Schicksal, sich dem Unaussprechlichen zu opfern – jedenfalls war es das, bis der mächtige, aber kalte Magier BelthandrosSethennai ihr einen weiteren Weg offenbart: Csorwe soll sich ihm anschließen und ihm als Schwerthand dienen. Acht lange Jahre später befindet sie sich zusammen mit ihrem Rivalen Tal auf der Suche nach einem längst verschollenen, magischen Artefakt. Jedoch sind sie nicht die einzigen, die es in die Finger bekommen wollen: Jemand aus Csorwes Vergangenheit als Braut des Unaussprechlichen ist ebenfalls daran interessiert… 

Das Cover finde ich eher unauffällig, bei genauerer Betrachtung ist es dennoch sehr liebevoll, wenn auch unspezifisch, gestaltet. 

Der Einstieg in die Geschichte ist mir anfangs eher schwieriger gefallen. Wir als Leser verfolgen zunächst, wie Csorwe sich von einer einsamen Braut des Unaussprechlichen in eine geübte Kämpferin und schließlich in die Schwerthand Sethennais verwandelt. Dies geschieht rasch in vielen Zeitsprüngen im ersten Drittel des Buches. Danach verschiebt sich allerdings der Fokus der Geschichte in einem großen Zeitsprung und wir lernen eine völlig neue Gruppe an Figuren kennen, was mich erst einmal wieder aus der Bahn geworfen hat. Diese beiden Storystränge fügen sich allerdings relativ schnell wieder zu einem einzigen zusammen, welcher aber aus verschiedenen Sichten erzählt wird. Ab dann spitzt sich die Geschichte zu und hat mich richtig gefesselt.

 

Die Figuren schienen mir bis auf Sethennai anfangs alle etwas flach, so besitzt Csorwe zu Beginn gefühlt nur zwei verschiedene Charakterfacetten. Vieles in ihr ist dem Wunsch untergeordnet, Sethennai zu dienen und ihn Stolz zu machen. Im Laufe der Geschichte vertiefen sich allerdings alle Figuren in ihrem Charakter, werden vielschichtiger und (un-)sympathischer. Beispielsweise stieg Tal trotz (oder gerade wegen) seinen vielen Fehlern immer mehr in meinem Ansehen, wobei das wohl eher Geschmackssache ist… 

Auch Csorwes Wünsche und Ziele wandeln sich stark, sie beginnt immer mehr, für sich und nicht für ihren Meister zu leben. Shuthmili dagegen mochte ich von Anfang an ihre und Csorwes Liebesgeschichte ist unterschwellig, aber romantisch und tief in die Gesamtgeschichte eingeflochten.

Als Fantasywerk begeistert „Pfade der Magie“ aber besonders durch die durchdachte und facettenreiche Welt. Götter, Magie, verschiedene Welten, Völker und Kulturen sind meisterhaft ineinander verflochten, alles hängt miteinander zusammen. Dabei fühlte sich keine Stelle wie ein bloßer Worldbuilding Infodump an – im Gegenteil, ich wollte immer mehr über die Welt erfahren, was mich letztendlich auch über den storytechnisch eher mageren Mittelteil gebracht hat. 

Fazit: 

Eine Geschichte mit einem fantastischen Setting und toller Figurenentwicklung, allerdings einem spannungstechnisch irritierenden Mittelteil. 4 Sterne