Eine tolle Idee gleitet leider ab

Acht perfekte Morde
von Peter Swanson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Malcolm Kershaw, Buchhändler und Mitinhaber der kleinen Buchhandlung „ Old Devils Bookstore“ bekommt Besuch von FBI Agent Gwen Mulvey, die in einer Mordserie ermittelt. Keine normale Mordserie eines Serienkillers, sondern Mord nach Vorlage. Acht perfekte Morde, die in Kriminalromanen, wie z.B. „ Zwei Fremde im Zug“ von Patricia Highsmith oder auch Donna Tartts „ Die geheime Geschichte“, beschrieben wurden. Und Malcolm Kershaw hat eine solche Liste der „ Acht perfekten Morde“ vor vielen Jahren in einem Blogeintrag der Buchhandlung erstellt.

Kein Wunder also, dass Agent Mulvey auf Malcolm aufmerksam wird. Zusammen begeben sie sich Spurensuche nach dem Mörder, der indes Malcolm immer näher zu kommen scheint.

Eine hervorragende Krimiidee, die leider nicht mit der Spannung umgesetzt wurde, die eine solche Geschichte hergeben könnte. Malcolm und auch Gwen bleiben seltsam blass beschrieben, nicht greifbar und nicht schlüssig in ihren Handlungen. Malcolm wirkt fast wie zwei Personen in einer, einesteils sehr kritisch und wohlüberlegt vorausschauend, anderesteils höchst naiv. Auch die anderen Protagonisten des Romans , Opfer, wie auch mögliche Täterinnen und Täter, werden in ihren Persönlichkeiten nur angerissen. Gelegentliche atmosphärisch dicht und spannend beschriebene Handlungsstränge gleiten aber mühelos wieder in zerfaserte Beschreibungen ab.

Das Buch wirkt auf eine eigentümliche Art sehr lieblos geschrieben, fast wie eine Auftragsarbeit. ( Na ja, dann schreib ichs halt …. ) . Ungereimtheiten werden nicht aufgeklärt, ebenso wenig wie Widersprüche.

Der Plot ist nachvollziehbar, wirkt aber eher dünn und etwas konstruiert. Nur oberflächlich wird die Psyche des Mörders mit seinen zwei Seiten seiner Persönlichkeit seziert.

Zudem hatte ich  den Eindruck, dass der Autor unbedingt den Highsmith’schen Kunstgriff, einen Mörder durchaus sympathisch und in seinen Mordmotiven verständlich zu zeichnen, in Bezug auf Malcolm nutzen wollte, was aber auch nur mässig gelang. Es wirkt so , als sollte dieses Krimielement unbedingt auch noch untergebracht werden.

Ewig wird für zudem mich im Dunkeln bleiben, was das Buchcover mit den Handlung zu tun hat. Auch hier eine verpasste Chance. Leider.