Rezension

Eine tolle Kombi: Spannend und hoffnungserweckend!

Flucht in die Schären - Viveca Sten

Flucht in die Schären
von Viveca Sten

Autorin: Viveca Sten
Erscheinungstag: 8. November 2018
Verlag: Kiepenheuer & Witsch (ebook)
Seiten: 464

Inhalt (übernommen)

Mina Kovač ist auf der verzweifelten Flucht vor ihrem Mann Andreis, nachdem dieser sie fast totgeprügelt hat. Alles, was sie möchte, ist, ihren kleinen Sohn in Sicherheit zu wissen. Nora Linde wiederum versucht schon seit längerer Zeit, Andreis, der als Kopf der Stockholmer Drogenszene gilt, dingfest zu machen. Eine Aussage Minas würde da sehr helfen. Doch Mina hat Angst und Andreis treue Vertraute, die ihn beschützen. Eine beispiellose Verfolgungsjagd beginnt …Nora Linde, Chefanklägerin der Behörde gegen Wirtschaftskriminalität, hat einen gefährlichen Gegner: den Anführer der Drogenszene Stockholms, Andreis Kovač. Er wurde von ihr wegen Steuerhinterziehung angeklagt, denn für Drogenhandel und Geldwäsche fehlen die Beweise. Doch nicht nur Nora kämpft gegen den Drogenboss. Seine junge Frau Mina ist auf verzweifelter Flucht vor ihm, nachdem er sie fast totgeprügelt hat. Alles, was sie möchte, ist, ihren kleinen Sohn zu schützen. So wird sie in Sicherheit gebracht, und kaum einer weiß, wo sie sich aufhält. Sie ist die Schlüsselperson im anstehenden Prozess, vorausgesetzt, Nora kann sie überzeugen auszusagen. Andreis würde alles tun, um seine Gegner auszuschalten und Mina zurückzubekommen. Er scheut keine Mittel, um seine Ziele durchzusetzen, und Minas Unterstützer sind seine Feinde. Als ein Mord geschieht, wird Thomas Andreasson in den Fall hineingezogen, und auch Nora nimmt immer größere Risiken auf sich, um Mina zu schützen.

Charaktere

Vorab möchte ich sagen, dass dies der erste Band um den Ermittler Thomas Andreasson ist, den ich gelesen habe und ich somit nichts über seine Entwicklung sagen kann.

Allerdings war für mich in diesem Band auch nicht er der Hauptermittler, sondern Nora, die Staatsanwältin.

Sie hat einen sehr menschlichen Eindruck hinterlassen, die sich den Fall sehr zu Herzen genommen hat, ast schon zu sehr, aber genau das machte sie so sympathisch. Dass sie allerdings gegen Ende so labil wurde, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, da sich das bis dahin nicht abgezeichnet hatte.

Wie gesagt, Thomas lässt sich schwer beurteilen, da er nur eine kleine Nebenrolle gespielt hat, aber auch er konnte mit Charakterstärke punkten. Vor allem seine Sicht auf sein privates Problem der Trennung von seiner Frau.

Mit Mina habe ich mitgelitten! Unvorstellbar, was sie alles durchmachen musste und trotzdem stark und unabhängig wurde. Einzig und allein ihre Alleingänge waren für mich unvernünftig.

Zu Andreis kann ich nicht mehr sagen, als A...! Hier zählt auch nicht die Ausrede einer traumatischen Erfahrung als Jugendlicher.

Schreibstil

Das Buch lies sich flüssig lesen und gegen Ende kam eine Spannung auf, die mich das Buch nicht aus der Hand legen hat lassen. Viveca Sten hat eine tolle Mischung aus fürchterlicher Beschreibung der Misshandlungen, die Mina erleben musste, und einer herzlichen Emotionalität der handelnden Charaktere gefunden, dass das Buch für mich trotz allem eine Hoffnung ausstrahlt, dass man stark sein kann, wenn man will und man Menschen um sich hat, die einem wertvoll sind.

Kurze Rückblendungen nach Bosnien haben uns als Leser in die Geschichte von Andreis als Kind entführt. Diese haben zusätzlich zur Spannung beigetragen.Und der Cliffhanger am Schluss lässt hoffentlich drauf schließen, dass ein neuer Band um Thomas und Nora in Planung ist.

Fazit

Ein anderes aber wichtiges Thema für einen Krimi, der spannend ist und Hoffnung ausstrahlt.