Rezension

Eine tolle Message, aber etwas viele Klischees

Knock out Love - Katharina Olbert

Knock out Love
von Katharina Olbert

Bewertet mit 4 Sternen

Kate ist auf der Flucht. Ihr Leben ist ein Trümmerhaufen und Schuld daran ist ihr Ex-Freund Tyler. Er hat sie krankenhausreif geschlagen und dabei nicht nur ihren Körper, sondern vor allem ihre Seele gebrochen. Alles Zuhause erinnert sie daran und vor allem kann sie ihm dort nicht dauerhaft aus dem Weg gehen, also zieht sie ans andere Ende des Landes und studiert dort. Aber das allein reicht nicht, um mit dem Trauma umzugehen und so entscheidet sie sich Kickboxen zu lernen. Dumm nur, dass ihr Lehrer ausgerechnet Ian ist, der mürrische A...-Bruder des Freundes ihrer neuen besten Freundin. 

 

Ian wurde auch zutiefst verletzt. Seine Rettung war das Kickboxen, aber er schafft es dennoch nicht, andere an sich heranzulassen. Er blockt einfach alles und jeden ab. Doch Kate geht ihm irgendwie unter die Haut. Er begreift schnell, dass ihr etwas Schlimmes passiert ist und will ihr helfen stark zu werden. Aber das ist nicht so einfach, denn während er versucht sie wie jeden anderen Schüler zu behandeln, sind da dennoch diese Gefühle, mit denen er weder umgehen kann noch will.

 

 

Ich fand das Buch wirklich gut. Kate war mir direkt sympathisch. Sie tat mir sehr leid und ich fand sie durchweg glaubwürdig. Sie ist traumatisiert, will sich aber ins Leben zurück kämpfen und um nicht mehr ständig Angst zu haben, will sie lernen sich zu verteidigen.

Ian war anfangs so ein A..., dass ich ihm gern den Boxsack über den Schädel gezogen hätte, aber immer wieder war er auch unglaublich lieb und nett und einfühlsam. Allerdings war das bei ihm fast wie zwei Ians, ein netter und ein A... 

 

Ab und an sind mir beide etwas auf die Nerven gegangen, aber wirklich nur etwas, sie haben zum Glück immer relativ schnell die Kurve gekriegt.

Was mir gut gefallen hat ist, wie die beiden einander geholfen haben zu wachsen und mit ihren jeweiligen Traumata umzugehen. Wie Ian an einer Stelle so schön sagt: sie sind beide zerbrochen, aber zusammen sind sie wieder ganz. 

 

Ich fand es auch gut, dass beide ihre jeweiligen Erlebnisse aufgearbeitet haben, jeder auf seine Art und wie sie sich dabei unterstützt haben. Es fehlten die unnötigen Dramen und Verwicklungen, die man leider in so vielen New Adult Romanen findet. Auch das Thema Sex wurde ausgespart. Man erfährt, dass sie Sex haben, aber die Szenen erlebt man nicht mit. 

 

Ich finde vor allem die Message des Buches super. Kate muss nicht von Ian gerettet werden, er bringt ihr bei ihr eigener Retter zu sein. Klar sind sie ihr jeweiliger Rückhalt, aber es ist wirklich toll, dass hier eine starke Frau zu sehen ist, die für sich selbst einsteht und nicht gerettet werden muss.

 

 

Fazit: Mir hat das Buch gut gefallen. Ab und an waren es mir etwas zu viele Klischees, aber sie wurden mir nicht wirklich lästig, das Buch hat immer noch rechtzeitig die Kurve gekriegt. Es wurden auch fast alle offenen Fragen geklärt und das ist immer schön. 

Ich finde es super, wie die beiden Protagonisten im Verlauf der Handlung wachsen und auch erwachsener werden. Auch die Auflösung gefiel mir sehr, es löst sich nicht einfach alles wie durch Zauberhand in Wohlgefallen auf, sondern die Protagonisten arbeiten aktiv daran, ihr jeweiliges Trauma zu verarbeiten. 

Was ich dabei besonders schön finde ist, dass Kate eine starke Frau wird, die für sich selbst einstehen kann und nicht gerettet werden muss. Sie gerät nicht in Not und wartet darauf, dass ihr Ritter in schimmernder Rüstung auftaucht und all ihre Probleme verschwinden lässt und all ihre Dämonen erschlägt. Die Message ist in meinen Augen wirklich super. Ich finde auch jede Frau sollte lernen sich selbst zu verteidigen.

 

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.