Rezension

Eine tolle Story und Aufmachung, aber verwirrende Rätsel und Lösungen

Escape Quest - Der Meisterdieb von Paris - David Cicurel, Frédéric Dorne

Escape Quest - Der Meisterdieb von Paris
von David Cicurel Frédéric Dorne

Nachdem ich mit „Entkomme den Hexen von Salem“ so viel Spaß hatte, war ich natürlich auch auf das Abenteuer mit den legendären Meisterdieb Arsene Lupin gespannt. Neben coolen Rätseln erwartete ich eine spannende Handlung, welche neben einem Diebstahl natürlich auch dessen Planung beinhaltete. Wäre ich nur nicht mit so großen Erwartungen, an dieses Rätsel-Abenteuer herangegangen. 

Wie man daran vielleicht heraushören kann, war meine Erfahrung mit dem Buch nicht unbedingt positiv. Dies lag aber nicht an der Aufmachung oder den Illustrationen, sondern allein an den Rätseln, welche teils einfach verwirrend und unnötig kompliziert waren. Besonders wenn die Rätsel in den hinten zu findenden Hinweisen und Lösungen zwar aufgelöst werden, aber eben nicht erklärt. Dadurch ging es mir schon beim allerersten Rätsel wie vielen anderen auch. Ich verstand es nicht und erfuhr dann nur die Lösung. Mich interessierte aber, wie ich denn zur Lösung gekommen wäre. Wäre das nur einmal vorgekommen, hätte ich gekonnt darüber hinwegsehen können, aber so war es leider nicht. Wobei ich dies besonders auf die Hinweise und Lösungen beziehen muss. Mit der Lösung im Kopf ergaben schließlich auch so manche Rätsel Sinn. Leider nur nicht immer. 

Das Problem dabei war aber, dass das Buch ab 12 Jahren freigeben ist und ich, trotz weitläufiger Erfahrung mit Escape Games nur knapp 25 % der Rätsel lösen konnte. Ok, Logik hängt nicht vom Alter ab, aber die Rätsel übersteigen stellenweise einfach den Wissenstand eines Kindes (und den von mir, wobei ich bereits 32 Jahre zähle). Ebenfalls nicht sehr angetan war ich von den herausnehmbaren Spielhilfen, welche für manches Rätsel benötigt wurden. Man brauchte sie diesmal häufiger und das gefiel mir, aber ihr Nutzen war für mich etwas verwirrend. 

Trotzdem muss ich sagen, dass die Optik des Buches wirklich viel hermachte. Schon das Cover dürfte viele begeistern, da hier qualitativ wirklich etwas fürs Auge geboten wurde. Um so schöner das sich dieser Zeichenstil im gesamten Buch wiederfand und den Rätseln eine schöne Kulisse bot. Schon beim ersten Durchblättern war ich absolut begeistert, da auch durch den vermehrten Einsatz von Bildern, die Texte geringer waren. Dies war für mich eine große Stärke, da trotz der teils nur halbseitigen Erzählungen eine spannende Geschichte erzählt wurde. Und hey, das ist ja auch der Sinn der Sache, wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Alternative zum realen Escape Room handeln soll. 

Es hätte so schön sein können. Leider aber blieb es bei diesem hätte, denn so ganz überzeugen wollte mich dieses Rätsel-Abenteuer nicht. Dies lag aber weder an den Illustrationen oder der Geschichte, sondern allein an den Rätseln und ihren nicht genau beschriebenen Lösungen. Diese waren nämlich einfach zu verschachtelt oder erklärten nicht, wie man auf die Antwort kommen sollte. Irgendwie schon ein wenig unfair.