Rezension

eine tolle, unverbrauchte Idee, die jede Menge Klischees aufs Korn nimmt

Rosen und Seifenblasen - Sonja Kaiblinger

Rosen und Seifenblasen
von Sonja Kaiblinger

Inhalt:
Für Abby gibt es nichts Schlimmeres als die Lieblings-Daily-Soap ihrer Schwester. „Ashworth Park“ ist Kitsch und Drama pur, dermaßen überzogen und unlogisch, dass Abby nur allzu gern mit ihrer besten Freundin Morgan darüber lästert.

Nach einem vermeintlichen Schwächeanfall landet sie mitten in Ashworth Park und ist Teil der Serie.
Ein schlechter Traum? 
Wohl eher nicht. Denn schon am nächsten Tag landet sie pünktlich zum Start der Daily Soap erneut auf der britischen Isle of Roses.
Nach ihrer Rückkehr sucht sie mit ihrer Schwester und Morgan nach einer Lösung für dieses kosmische Debakel.

Meinung:
Nach so vielen schwärmerischen Rezensionen musste "Rosen und Seifenblasen" auch bei mir einziehen.

Sonja Kaiblinger fackelte auch nicht lange und konfrontierte mich mit der Daily Soap „Ashworth Park“ und seinen völlig überzeichneten Charakteren. Und schon kurz darauf befand sich die 14-jährige Protagonistin Abby selbst mitten in der Serie. Kurzerhand wird Abby zum neuen Küchenmädchen und später zur bisher unbekannten Verwandtschaft erklärt und bekommt ihre eigene Rolle in der Serie - die scheinbar mit allen möglichen Problemen konfrontiert wird.

Die Idee, eine Protagonistin in eine Daily Soap zu schicken hat mir äußerst gut gefallen. Die Autorin konnte so mit jeglichen Klischees aufwarten, über die Protagonistin Abby nur den Kopf schütteln kann. Flatterndes Haar trotz windstillem Raum? Ein wahrhaft unerklärliches Phänomen. Die Stunde, die Abby täglich in der Serie verbringt, fühlt sich für sie selbst an wie ein ganzer Tag. Ganz wie eine echte Daily Soap eben...

Protagonistin Abby war mir mit ihrer lockeren Art und ihrem losen Mundwerk sofort sympathisch, die Nebencharaktere (aus Ashworth Park) waren übertrieben klischeehaft, wie man es von einer Daily Soap erwarten würde. Ebenso überzogen war der dortige Handlungsstrang, was mich wohl in jedem anderen Buch ziemlich gestört hätte, bei "Rosen und Seifenblasen" jedoch einfach zum Konzept gehörte. 
Leider fehlte mir als Fantasy-Leserin das gewisse Etwas – und sei es nur in Form von (versuchten) Erklärungen, die leider nur in ein paar wenigen Sätzen erfolgt sind. Der Übernatürliche/mystische Aspekt kam leider zu kurz.

Der Schreibstil von Sonja Kaiblinger ist locker und leicht, schlagfertige Charaktere und viele humorvolle Dialoge sorgen für einen kurzweiligen Lesespaß. 
Für Spannung sorgt nicht nur der Serien-Handlungsstrang, der mit seinen typischen unerwarteten Wendungen und Cliffhangern am Ende jeder Folge dafür sorgte, dass man unbedingt weiterlesen muss. Nein, Abbys Versuch, sich dieser „kosmischen Strafe“ zu entziehen, machte es mir unmöglich, das Buch wegzulegen. Und am Ende gibt es noch einen Cliffhanger, der es ebenso unmöglich macht, nicht auch zur Fortsetzung zu greifen.

Urteil:
Sonja Kaiblingers Auftakt der "Verliebt in Serie"-Reihe bietet eine tolle, unverbrauchte Idee und nimmt jede Menge Klischees aufs Korn. Mein größter Kritikpunkt ist, dass der "fantastische" Anteil für meinen Geschmack zu kurz gekommen ist. Contemporary-Fans wird es jedoch mit Sicherheit noch mehr begeistern können. 4 Bücher für "Rosen und Seifenblasen".

Die Reihe:
1. Verliebt in Serie - Rosen und Seifenblasen
2. Verliebt in Serie – Lilien und Luftschlösser
(Erscheinungstermin 15.03.2015)
3. ?

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