Rezension

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Eine tragische Geschichte

Die Zeit der vergessenen Kinder - Charlotte Kliemann

Die Zeit der vergessenen Kinder
von Charlotte Kliemann

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist in zwei Zeitebenen gegliedert. In der ersten geht es um die Zeit des Nationalsozialismus. Das kleine Roma-Mädchen Rubina leidet mit ihrer Familie unter den Repressalien der Nazis. Die Familie muss sich im Wald verstecken. Dort wird ihr kleiner Mario von Bauern angegriffen und tödlich verletzt, als Rubina ihn mitnimmt, um Essen für die hungernde Familie auf den Feldern zu stehlen. Sie macht sich schwere Vorwürfe und gibt sich die Schuld an seinem Tod. Nach der Befreiung durch die Amerikaner, findet sie den kleinen Jungen Gero in den Trümmern eines zerbombten Hauses und will sich fortan um ihn kümmern, doch auch ihn verliert sie.

Die andere Zeitebene spielt im Jahr 2008. Martin, Rubinas Sohn, ist ein Schriftstellen, der seine Vergangenheit mit Hilfe eines Buches zu verarbeiten versucht. Doch er leidet sehr unter dem Schicksal seiner Mutter, dass auch hart in seine Kindheit eingegriffen hat. Er lernt Claudia kennen und lieben, die ebenfalls unter der Vergangenheit ihrer Familie leidet. Die Beiden versuchen zueinander zu finden, trotz der dunklen Schatten der Vergangenheit ihrer Eltern.

Das Buch hat mich auf der einen Seite sehr berührt. Die Passagen über Rubina sind sehr ergreifend. Der Teil, in dem Martin und Claudia versuchen zueinander zu finden, liest sich teilweise sehr zäh und langatmig. Das hat mich etwas aus der Geschichte gebracht. Aber dennoch ist es ein Buch, dass einen nicht so leicht wieder loslässt.