Rezension

Eine traumhafte Liebesgeschichte

Der Geschmack von Sommerregen - Julie Leuze

Der Geschmack von Sommerregen
von Julie Leuze

Sophie ist in der 11. Klasse und von den obersten Rängen der Klassenhierarchie ein gutes Stück entfernt. Das macht ihr jedoch nicht viel aus, immerhin hat sie ihre beste Freundin Lena. Ihr neuer Mitschüler Mattis stellt ihr Leben jedoch auf den Kopf. Dank seines charmanten Lächelns ist es um Sophie geschehen – sie hat sich verliebt. Aber hat sie gegen die coolen Mädchen aus ihrer Klasse, die ebenfalls alle für ihn schwärmen, überhaupt eine Chance? Als Mattis Interesse an ihr zeigt, kann Sophie ihr Glück kaum fassen. Doch kann er ihr Geheimnis akzeptieren, von dem niemand außer ihren Eltern etwas ahnt?

Sophie ist in der 11. Klasse und von den obersten Rängen der Klassenhierarchie ein gutes Stück entfernt. Das macht ihr jedoch nicht viel aus, immerhin hat sie ihre beste Freundin Lena. Ihr neuer Mitschüler Mattis stellt ihr Leben jedoch auf den Kopf. Dank seines charmanten Lächelns ist es um Sophie geschehen – sie hat sich verliebt. Aber hat sie gegen die coolen Mädchen aus ihrer Klasse, die ebenfalls alle für ihn schwärmen, überhaupt eine Chance? Als Mattis Interesse an ihr zeigt, kann Sophie ihr Glück kaum fassen. Doch kann er ihr Geheimnis akzeptieren, von dem niemand außer ihren Eltern etwas ahnt?

Das Buch beginnt mit Mattis ersten Schultag in Sophies Klasse. Sophie, aus deren Perspektive die gesamte Geschichte geschrieben ist, findet ihn sofort interessant. Doch auch die anderen Mädchen ihrer Klasse beginnen, für ihn zu schwärmen – und weil er verschlossen ist und kaum etwas von sich preisgibt, sind bald die wildesten Gerüchte über sein Leben in Umlauf. Sophies Faszination für ihn und ihre Überzeugung, trotzdem niemals eine Chance zu erhalten, fand ich nachvollziehbar und das Szenario realistisch.

Sophie war mir gleich sympathisch. Sie möchte Lena eine gute Freundin sein und Spaß in ihrer Freizeit haben, strebt aber nicht danach, das beliebteste Mädchen in der ganzen Klasse zu sein. Ihr Geheimnis belastet sie jedoch sehr. Nur ihre Eltern wissen, dass sie jedes Gefühl auch in Farben wahrnimmt und fordern sie dazu auf, die Farben zu unterdrücken – unmöglich für Sophie! Offenbar hängt alles mit ihrer Großmutter zusammen, die Teil eines großen Familiengeheimnisses ist, das Sophie nicht verraten wird. Ich war von Sophies großem Geheimnis leider ein wenig enttäuscht – dank meines Psychologiestudiums wusste ich bereits nach dem ersten Abschnitt, was mit Sophie los ist. Das hat meine Neugierde diesbezüglich stark eingeschränkt. Interessanter fand ich hingegen das Familiengeheimnis – warum wird Sophies Oma totgeschwiegen?

Das Buch entwickelt sich nach der Vorstellung der Charaktere rasch zu einer wundervollen Liebesgeschichte. Sophie und Mattis stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte. Die Nebenhandlungen – Sophies Freundschaft zu Lena, das Familiengeheimnis und die Reaktionen ihrer Mitschüler – nehmen verhältnismäßig wenig Platz in Anspruch. So kann man durch Sophies Augen seitenlang Mattis anschwärmen und von der ersten großen Liebe träumen. Die Annäherung der beiden wird intensiv und ausführlich beschrieben, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. (Und nebenher gibt es auch einen kleinen, amüsanten Seitenhieb gegen die „keusche“ US-Amerikanische Jugendliteratur.)

„Der Geschmack von Sommerregen“ ist ein reiner Liebesroman, der sich rund um Sophie und Mattis dreht. Abgesehen vom großen Familiengeheimnis, das mich überraschen konnte, war die Entwicklung der Geschichte vorhersehbar. Das macht aber nichts, denn Julie Leuze hat wundervolle und intensive Momente zwischen den beiden Hauptcharakteren geschaffen, die man einfach genießen kann. Im Weg steht den beiden nur Sophies Geheimnis, das ich leider eher unspektakulär fand. Wer eine romantische Geschichte ohne allzu viel Drama sucht, für den ist „Der Geschmack von Sommerregen“ die passende Lektüre.