Rezension

Eine turbulentes, aufregendes und herrlich absurdes Abenteuer! Mit viel Humor erzählt und wunderschönen sw Illustrationen.

Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand -

Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand
von Anastasia Braun

Bewertet mit 5 Sternen

Wie drei Kinder und ein Goldfisch die Welt retten!

Inhalt: 

Über Nacht verschwinden im kleinen Städtchen Schnellbach plötzlich alle Uhren und die Erwachsenen drehen vollständig durch!

Lehrer, die auf dem Schulhof um ein Lagerfeuer hüpfen, Eltern die sich wie Zombies verhalten und ihren Kindern Stinke-Pantoffeln oder Kaffee für die Frühstückspause einpacken. Auch auf den Straßen drehen plötzlich alle am Rad und so sieht man Erwachsene, die mit ihrem Kopfkissen an der Leine Gassi gehen oder mit einer Vase über dem Kopf im Stadtbrunnen schwimmen.

Wir gut, dass die Kinder Elli, Basti und Max einen kühlen Kopf bewahren und dem Rätsel auf den Grund gehen wollen.

Ob ihnen hierbei der sonderbare Erfinder Professor Albert Einstock helfen kann? 

Er scheint auf seine ganz eigene schräge Art als einziger Erwachsener normal geblieben zu sein. Oder steckt er etwa hinter dem Verschwinden der Uhren?

 

Altersempfehlung:

ab 7 Jahre (zum Vorlesen)

oder etwa ab 9 Jahre (zum Selberlesen)

 

Illustrationen:

Anastasia Braun ist nicht nur Autorin sondern zugleich auch Illustratorin ihres ersten Kinderbuches. Jede der schwarz-weiß Illustrationen, welche die Handlung aufgreifen und die Charaktere lebendig werden lassen, passt hervorragend.

Die Liebe zum Detail findet sich auch in den vielen kleinen zusätzliche Zeichnungen. So schmücken beispielsweise kleine Wecker, in denen die jeweilige Ziffer steht, den Anfang jedes Kapitels und zudem finden sich zahlreiche Zeitungsausschnitte, Plakate uvm.

 

Mein Eindruck:

"Trödel nicht! Wir kommen zu spät!" Welches Kind hat diese oder ähnliche Sätze nicht schon oft von seinen Eltern gehört?

Doch was passiert, wenn plötzlich die Zeit still zu stehen scheint und aufgrund fehlender Uhren die Erwachsenen ihren Verstand verlieren?

Die skurrile und fantasievolle Geschichte wird aus der Sicht von Max erzählt. Der Schreibstil ist mitreißend, witzig und altersgerecht. 

Die Kapitel umfassen meist nur wenige Seiten, so dass das Abenteuer etwa ab 9 Jahre selbst gelesen werden kann. 

Bereits bei den Kapitelüberschriften zeigt sich die Liebe zum Wort und zu Wortspielen: "Was zum Paradeochsen" oder "Im Zweifel für den Angelhaken" uvm.

Die Hauptfiguren sind auf Anhieb sympathisch, denn Max, Basti und Elli ergänzen sich gut und behalten trotz Chaos den Überblick. Auch kann man sich, da sie charakterlich grundverschieden sind, mit mindestens einem von ihren prima identifizieren.

Die Nebencharaktere sorgen für viele Lacher und das nicht nur durch ihr verrücktes Verhalten sondern auch durch lustige Namen wie beispielsweise die sonst so strenge Schuldirektorin Frau Besserdich, der Regionslehrer Nimmerfroh oder Klassenrüpel Konstantin Böller (sein Nachname ist hier Programm).

Neben den vielen lustigen Szenen, der abenteuerlichen Zeitreise gibt es aber auch lehrreiche, altersgerechte Ausflüge in die Welt der Physik sowie tiefgründige Dialoge zwischen dem Professor und den drei Kindern. Dies führt dazu, dass man als Leser sein eigenes Zeitempfinden und die sinnvolle Nutzung seiner (Frei-) Zeit öfter hinterfragt.

Treffender kann man es nicht sagen:

"Es liegt an uns, wie wir unser Leben mit schönen Momenten füllen." (Albert Einstock, vgl. S. 106)

Für das fantasievolle, herrlich turbulente und witzige Abenteuer, bei dem auch Erwachsene auf ihre Kosten kommen, geben wir die volle Sternchenzahl sowie eine (Vor-) Leseempfehlung für große und kleine Zeitreisende, für Mädchen wie für Jungen.

 

Fazit:

Ein turbulentes und fantasievolles Abenteuer mit schrägen, witzigen und lehrreichen Momenten.

Humorvoll erzählt und mit liebenswerten wie skurrilen Charakteren beschert dieses Kinderbuchdebüt Groß und Klein ein wundervolles (Vor-) Lesevergnügen.

Vervollständigt wird das außergewöhnliche Zeitreise-Abenteuer durch zahlreiche schwarz-weiß Illustrationen. 

 

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Rezensiertes Buch "Voll relativ! Der Tag, an dem die Zeit verschwand" aus dem Jahr 2021