Rezension

Eine überzeugende Lebensgeschichte..

Joli Rouge - Alexandra Fischer

Joli Rouge
von Alexandra Fischer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
„Ich bin Blut, Wind und Meer und ich atme die Freiheit.“

Jacquotte Delahaye ist eine Frau. Die Welt, in der sie lebt, wird jedoch von Männern dominiert und Frauen spielen dort nur eine geringe Rolle. In dieser Welt, scheint ihre Zukunft die einer Ehefrau zu sein, doch Jacquotte hat ganz andere Pläne: Sie möchte frei sein und selbst über ihr Leben bestimmen. Sie möchte der Bruderschaft der Küste beitreten und ihr Glück auf dem Meer finden. Doch die Bruderschaft der Küste lebt nach ihren eigenen Regeln und eine davon besagt, dass Frauen der Zugang zur Bruderschaft verwehrt ist. Jacquotte Delahaye möchte ihren Traum von Freiheit verwirklichen, doch welchen Preis ist sie bereit dafür zu zahlen?

Meinung:
Das Buch erzählt eine super interessante Lebensgeschichte. Vor allem, dass Jacquotte Delahaye wirklich gelebt hat, macht dieses Buch noch interessanter, als es sowieso schon ist. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Man merkt, dass sie sehr viel über die damalige Zeit recherchiert hat, da auch viele Ausdrücke aus der Zeit verwendet werden. Vor allem, wenn die Männer über Frauen reden, muss man sich als (weiblicher) Leser oft einen empörten Aufschrei verkneifen. Da hilft oft nur sich zu sagen: „Andere Zeiten, andere Sitten“ und kopfschüttelnd weiterzulesen.

Da das Buch eine große Zeitspanne abdecken muss, liegen zwischen den Kapiteln schon mal mehrere Jahre. Als Leser muss man sich damit abfinden, dass man nicht jede Einzelheit ausführlich erzählt bekommt, sondern manchmal auch nur aus Erinnerungen von Protagonisten erfährt, was in der Zwischenzeit passiert ist. Dies ist aber auf jeden Fall völlig ausreichend, um den Geschehnissen folgen zu können.

Die Protagonisten sind sehr liebevoll gestaltet. Viele von ihnen schließt man als Leser schnell ins Herz und bei anderen ist man einfach froh, nicht zu dieser Zeit gelebt zu haben. Viele der im Buch erwähnten Personen, haben auch tatsächlich gelebt und sind historisch belegt. Für die vielen (französischen) Namen gibt es hinten im Buch ein Personenverzeichnis, das dem Leser hilft den Überblick zu behalten. Die Hauptperson Jacquotte, ist eine sehr mutige und willensstarke Frau, die man gerne auf ihrer Reise begleitet. Ihr Leben ist ein Abenteuer und als Leser leidet, lacht und freut man sich mit ihr. Die Erzählperspektive wechselt in den Kapiteln manchmal, sodass man die Geschichte nicht nur von Jacquotte selbst erzählt bekommt, sondern auch von anderen Protagonisten die Gedanken erfährt.

Jacquottes Leben ist sehr aufregend und die Spannung im Buch nimmt mit jedem Kapitel zu. Da es sich um eine Piratengeschichte handelt, gibt es einige (blutige) Kampfszenen im Buch, aber auch die „sanfteren“ oder emotionalen Momente kommen im Buch nicht zu kurz. Insgesamt ist es eine sehr gute Mischung und man erlebt viele verschiedene Emotionen während des Lesens.

Fazit:
Das Buch hat mich wirklich überzeugt und es geschafft mich in die Welt der Piraterie zu entführen. Jacquotte Delahaye hat mich inspiriert und ich bewundere sie für ihren Mut. Auch wenn dieses Buch nicht eins zu eins die Geschichte der wahren Jacquotte Delahaye erzählt, erzählt es auf jeden Fall eine Geschichte, die glaubhaft ist und sich genauso wirklich hätte zutragen können.

Jedem, der Lust auf ein spannendes Abenteuer hat, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Lasst euch entführen in das Leben der Jacquotte Delahaye und in die Welt der Bruderschaft der Küste. Yo ho ho.