Rezension

Eine umgedrehte Lovestory

Hollywood Kisses - Stella Fink

Hollywood Kisses
von Stella Fink

Bewertet mit 2.5 Sternen

Mir hat die Geschichte rund um Estelle und Finn gut gefallen, vor allem die Leichtigkeit und dem Humor mochte ich sehr. Auch die beiden als Charaktere waren mir sehr schnell sympathisch und sind es auch geblieben. Das Prinzip der „vertauschten“ Rollen in ihrer Beziehung fand ich toll, da es mal was Neues am Lovestory-Himmel ist. Obwohl mir dessen Umsetzung bei Finn nicht zu 100% gefallen hat, habe ich das Buch trotzdem genossen.

Der Szenenbildner Finn begegnet einer hübschen Unbekannten und verliebt sich sofort Hals über Kopf in sie. Er hat die Hoffnungen schon aufgegeben, dieses umwerfende Lächeln noch mal wiederzusehen, doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihm. Schließlich trifft er die Frau an seinem Arbeitsplatz, dem Filmstudio Babelsberg wieder und ist erneut genauso verzaubert. Doch die Realität ist hart zu ihm. Denn die zauberhafte Unbekannte ist niemand Geringeres als das Hollywoodsternchen Estelle Warren. Als Finn das erfährt, macht er sich keine Hoffnungen mehr. Warum sollte ein Hollywoodstar von ihm etwas wollen? Doch Estelle sucht seine Nähe und die beiden verbringen eine sehr schöne Zeit miteinander. Aber das Schicksal legt ihnen einige Hindernisse in den Weg…

 

Die Figuren

Finn war mir schon sehr bald sympathisch. Er hat eine überaus authentische und freundliche Art, die ich an ihm sehr mochte. Auch dass er sich schlussendlich voll und ganz seinem großen Hobby widmet und seinen Traum verwirklicht, finde ich fantastisch, weil er da einfach mutig war.

Auch Estelle konnte mich überzeugen. Sie gibt zwar nach außen hin die erfolgreiche und berühmte Schauspielerin, innerlich ist sie aber unglaublich bodenständig und „normal“. Somit konnte ich mich auch mit ihr (soweit es das Mögliche natürlich zulässt) identifizieren.

 

Die Geschichte

Ich finde die Idee hinter der Geschichte eigentlich echt toll, aber trotzdem war die Umsetzung nicht zu 100% perfekt. Aber erst mal von vorne: In meinen Augen ist eine typische Lovestory mit Promi, dass dieser männlich ist und der „Normalo“ eine Frau ist (z.B. sehr oft bei Rockstar Romances). Hier wurde dieses System aber umgedreht: Estelle, der Promi, ist weiblich und Finn ist ein Mann. Da dies eine ziemlich ungewöhnliche Konstellation ist, gibt es dafür von mir schon mal einen fetten Pluspunkt, da es einfach etwas Neues ist, das man so nicht sehr oft findet.

Aber, und jetzt kommt meine Kritik, mich hat die Umsetzung nicht vollends überzeugt. Ich hatte beim Lesen irgendwie das Gefühl, dass Finn in der Beziehung mit Estelle die Frauenrolle einnimmt. Ja sicher, er ist der Nicht-Promi, was sonst oft die Frau ist, aber trotzdem hatte er in seinem Verhalten einen leichten weiblichen Touch, da er immer eher der Zurückhaltende war. Ich hätte mir von ihm als Mann aber ein bisschen ein anderes, etwas dominanteres Verhalten gewünscht. Das hätte dann möglicherweise auch nochmal besser verdeutlicht, dass er, obwohl er nicht der Promi ist, trotzdem der Mann in der Beziehung ist. Aber selbstverständlich muss nicht immer unbedingt der Mann die dominante Rolle einnehmen, es darf sehr gerne auch emanzipierte und schlagfertige Frauen geben.

Trotzdem finde ich die Idee hinter diesem „Rollentausch“ echt toll, da es einfach etwas Außergewöhnliches ist und größtenteils wurde das auch echt gut umgesetzt.

 

Der Schreibstil

Die Geschichte ist zwar sehr locker, leicht und humorvoll erzählt, aber trotzdem hatte er nicht dieses Etwas, das mich total catcht. Irgendwie fehlt mir am Bücherhimmel noch dieser eine Schreibstil, der so flüssig, witzig und leicht zu lesen wie dieser hier ist, mich aber trotzdem total packt und mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Das wäre für mich nämlich die perfekte Kombination für einen humorvollen Liebesroman wie diesen, doch leider gibt es das noch nicht oder ich habe diesen einen Schreibstil eben einfach noch nicht für mich entdeckt.

 

Cover

Ich liebe dieses Cover einfach! Schon vom ersten Blick an hat es mich überzeugt und als ich das Buch dann beendet hatte, war ich einfach nur so „Wow, dieses Cover passt ja mal perfekt dazu!“. Ich liebe die leicht verspielte Art und die kräftigen Farben, welche das ganze ein bisschen wie ein Bild aus einem Zeichentrickfilm wirken lassen. Es hat was von der Leichtigkeit von Finns und Estelles Beziehung und die Silhouetten der Berliner Skyline, wo das Ganze ja spielt, vervollständigen das Bild.

 

Fazit

Mir hat die Geschichte rund um Estelle und Finn gut gefallen, vor allem die Leichtigkeit und dem Humor mochte ich sehr. Auch die beiden als Charaktere waren mir sehr schnell sympathisch und sind es auch geblieben. Das Prinzip der „vertauschten“ Rollen in ihrer Beziehung fand ich toll, da es mal was Neues am Lovestory-Himmel ist. Obwohl mir dessen Umsetzung bei Finn nicht zu 100% gefallen hat, habe ich das Buch trotzdem genossen.