Rezension

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Eine unerwartete Enttäuschung!

Die Stille vor dem Tod
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 2 Sternen

Ich habe bis jetzt kein Buch der Smoky-Barrett Reihe, geschweige denn mindestens eins von Cody McFadyen, gelesen und ich überlege ernsthaft ob ich mich an ein nächstes heranwage. Aber von vorne:
Über die letzten Jahre habe ich oft den harten Thriller-Autoren Cody McFadyen empfohlen bekommen, habe nur gute Rezensionen gelesen und die Inhalte seiner Romane klangen faszinierend. Weil ich aber andere Romane noch vor mir hatte, habe ich keins seiner Bücher ausprobiert, bis ich "Die Stille vor dem Tod" gewann. Ich habe mich natürlich gefreut, vor allem da Cody McFadyen Fans jahrelang auf den 5. Teil der Reihe gewartet haben, abgesehen von der Sorge um den Autor, der zwischenzeitlich als schwerkrank und sogar tot erklärt wurde. Die Vorfreude war demnach groß: Ein neuer Autor, ein ersehntes Buch und eine ziemlich spannende Leseprobe!
Das Buch überzeugte in den ersten Kapiteln überaus. Ich als Unwissender, was Smoky Barretts Leben anging, wurde umfangreich eingeführt, dazu war die Einleitung keineswegs langweilig, sondern unterhaltsam und mitten im Geschehen. Drei Familien im gleichen Wohnblock wurden umgebracht und eine blutige Nachricht an der Wand gibt Rätsel auf. Kurz darauf zeigt sich bereits die Mörderin und spricht zu Smoky... Und ab diesem Zeitpunkt beginnt nicht nur für Smoky das Chaos, sondern auch für mich. (Spoiler-Anfang) Das Mädchen, welches die Familien umbrachte überbringt Smoky eine verwirrende Nachricht, im nächsten Augenblick wird das Mädchen erschossen, wovon Smoky aber nichts mehr mitbekommt. Ihr Team kommt mit der aus der Bewusstlosigkeit aufgewachten Smoky bei einem älteren Ehepaar der Siedlung unter. Im nächsten Moment wird Smoky vom Ehemann des Paars entführt und in einen unterirdischen Bunker gebracht, aus dem sie sich letztendlich befreien kann, nachdem sie den Entführer umbringt (Spoiler-Ende). Bis dahin verstand ich -als Leser- den Sinn der ganzen, Aktion nicht wirklich, so spannend es auch sein mag. Ständige unsinnige Handlungswendungen, unüberlegte Taten etc. riefen in mir eine Verwirrung hervor, von der ich hoffte, dass sie sich im Laufe des Romans legte.
Danach fällt die Handlung leider extrem und verliert an all ihrer Spannung! Smoky muss sich auskurieren, das Team berät ständig, schmiedet Pläne, und sie reden und reden und reden leider nur ununterbrochen. Der Spannungsbogen erreicht sein Tief als Smoky in einer extrem genau beschriebenen Therapiesitzung über ihre Probleme redet und sich nicht zu helfen weiss. Nur der Plot-Twist in einem der letzten Kapitel gab mir noch die letzte Motivation zu Ende zu lesen. 
Der Stil ist nicht sehr dialoglastig, was nicht bedeutet, dass selten geredet wird. Denn wenn geredet wird, wird das Verhalten der Charaktere genaustens analysiert und das schlägt sich in langen, monoton geschriebenen Absätzen wider. Cody McFadyen - Kenner behaupten ebenfalls, dass es schlechter als die Vorgänger ist: schwache Handlung, träger Schreibstil, eine Enttäuschung. 

Ich hoffe sehr, dass dieser Roman tatsächlich als Ausnahme gegenüber den Vorgängern und denen, die nicht der Smoky-Barrett Reihe angehören, angesehen werden kann. Möglicherweise lag es am Schicksalsschlag, den der Autor in der Schreibpause erlebte und verkraften musste und der sich im Roman niederschlägt. Vielleicht nehme ich doch noch mal ein anderes Buch McFadyens in die Hand, ich kann mich ja selbst überzeugen und bin hoffnungsvoll.

Kommentare

lesesafari kommentierte am 19. Mai 2019 um 22:38

Hättest du mal meine Rezi zu Teil 4 gelesen, sie enthält auch die Rezis zu Teil 1-3 und ich hätte sie genauso dem 5. Teil anfügen können.