Rezension

Eine ungeahnte Kettenreaktion

Tote Mädchen lügen nicht - Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht
von Jay Asher

Bewertet mit 5 Sternen

Als Clay nach Hause kommt findet er einen Schuhkarton vor, in diesem befinden sich Kassetten. Auf diesen Kassetten spricht Hannah Baker zu ihm. Hannah, die sich vor zwei Wochen das Leben genommen hat. Was Clay jetzt zu hören bekommt lässt ihn verzweifeln, macht ihn wütend und tieftraurig. 13 Kassettenseiten, 13 Empfänger, 13 Gründe die Hannah dazu gebracht haben mit diesem Leben Schluss zu machen...

Jay Asher hat mit seinem Debütroman "Tote Mädchen lügen nicht" ein Buch geschrieben, dass etliche Leser und Leserinnen jeden Alters berührt hat - und nun auch mich...
Ashers Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, Stil sowie Wortwahl sind der Zielgruppe angepasst.
Die Kapitel sind nach den jeweiligen Kassetten und Seiten benannt. Durch diese Aufteilung baut Asher Spannung auf und hält den Leser bei der Stange - man kann nicht einfach nach einem Kapitel aufhören. Nein! Das Buch drängt einen schon fast dazu weiterzulesen und die uns gegebene Neugierde tut das restliche dazu - man möchte einfach wissen, wie es weitergeht, wer noch Schuld trägt.

Clay war mir direkt sympathisch, deshalb war ich auch erst verwirrt, dass er auf den Kassetten vorkommen sollte. Aber er ist nicht wie die anderen - er wusste einfach nicht, wie er Hannah helfen sollte. Hannah, in die er heimlich verliebt war. Aber wie soll so ein junger Mensch, denn auch die gesamte Situation erfassen und begreifen. In diesem schwierigen Alter ist man nicht selten genug mit sich selbst beschäftigt und im Annehmen von Hilfe war Hannah auch nicht sehr gut.
Bei Hannah muss ich sagen, dass meine Gefühle etwas zweigespalten sind. Mir tut das Mädchen unwahrscheinlich leid, wenn man sich den Druck, der auf ihr gelastet hat vorstellen muss, die Erniedrigungen, die sie aushalten musste. Aber auf der anderen Seite hätte ich sie mir gerne manches Mal vorgenommen und einfach mal kräftig geschüttelt, damit sie ihr Leben nicht wegwirft und nicht die Augen vor Ungerechtigkeit verschließt. Wer das Buch gelesen hat, weiß was ich meine.

Aber lasst euch am besten selbst auf Hannahs und Clays geschichte ein. Taucht ein in die Welt aus Ashers Worten, fühlt mit Clay, leidet mit Hannah und bleibt am Ende ...sprachlos zurück!

Ein beeindruckendes und berührendes Buch, dass junge und auch ältere Leser zu berühren vermag! Ich bin gespannt, was Jay Asher uns als nächstes auftischen wird!