Rezension

Eine ungewöhnliche Geschichte ein ungewöhnlicher Autor

Bekenntnisse einer Maske - Yukio Mishima

Bekenntnisse einer Maske
von Yukio Mishima

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Roman, der von den ersten Seiten an mich herausfordert und gleichzeitig fasziniert. Der Autor erzählt in der Ich-Form sein Leben. Es gibt immer wieder Zeitsprünge aber im Groben ist es chronologisch.

Schon seine Kindheit ist außergewöhnlich. Von Geburt an gilt schwächlich und seine Gesundheit als schnell angreifbar. Auch aus diesem Grund wächst er zum großen Teil bei seiner Großmutter auf. Sie verbot ihm mit anderen Jungen zu spielen oder Sport zu machen. Sehr reflektiert beschreibt Mishima seine Kindheit. Seine Andersartigkeit wird ihm früh bewusst oder im Rückblick auf seine Kindheit. Ganz genau wurde mir das nicht klar. Früh zeigen sich seine homoerotischen Neigungen und auch Gewaltphantasien. Diese beschreibt er sehr ehrlich. Er weiß früh was ihm gefällt, gleichzeitig weiß er, dass er sich dafür verstecken muss und bildet langsam seine Maske. Nur selten zeigt er sein wahres ich. Die Angst ist zu groß.

Mishima ist ein wirklich interessanter Mensch, auch wenn er mir trotz seiner Ehrlichkeit fremd blieb. Dafür bewegt er sich in einer mir völlig fremden Gesellschaft. Die mir das Buch leider auch nicht wirklich näher brachte. Gerne hätte ich mehr über die japanische Gesellschaft erfahren, in der er aufwächst. Aber er gibt eben nur das wieder, was er auch als Kind mitbekommen hat und keine weitreichenden Informationen zur Gesellschaft. Das passt natürlich zum Roman. Lässt mich aber trotzdem etwas unbefriedigt zurück.

Ich kannte den Autor, bevor ich das Buch gelesen habe. Es hat mich aber neugierig gemacht, mehr über diese zerrissene, aber auch geniale Person zu erfahren.