Rezension

Eine unterhaltsame Familiengeschichte und spannende Zeitstudie über die USA in den 1930ern

Eine Freundschaft in Atlanta - Elizabeth Musser

Eine Freundschaft in Atlanta
von Elizabeth Musser

Bewertet mit 4.5 Sternen

1933, in den Vereinigten Staaten von Amerika: Die Wirtschaftskrise wirkt sich sowohl auf die Familien der Armen als auch der Reichen aus.

Die wohlhabende Familie Chandler nimmt ihre Nichte Mary Dobbs Dillard auf, deren Vater in Chicago Armenprediger ist, während seine Familie selbst unter Armut und Hunger leidet.

Die befreundete Familie Singleton ist ebenfalls sehr reich, bis zu dem schicksalshaften Tag, an dem die Tochter Perri ihren Vater aufgehängt in der Sattelkammer findet. Nun drohen Armut und Auszug aus dem herrlichen Anwesen.

In dieser schwierigen Situation werden die beiden sehr verschiedenen Mädchen beste Freunde, doch können sie diese bewahren in einem eher ablehnend eingestellten Umfeld voller Geheimnisse und Intrigen?

Während Dobbs sich fragt, warum ihre Familie so arm ist, obwohl doch der Vater aus reichem Haus stammt, stellt sich Perri die Frage, warum ihr Vater Selbstmord beging und seine Familie in so schwerer Zeit im Stich ließ...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Dobbs und Perri in Ich-Form erzählt. Dadurch gewinnt man als Leser einen sehr interessanten Einblick in die verschiedenen Familien und unterschiedliche Blickwinkel auf die einzelnen Ereignisse. Ich fand das sehr gut gelungen.

Fazit: Eine sympatische, dramatische, überzeugende Familiengeschichte und zugleich eine spannende und atmosphärisch dichte Zeitstudie über die USA in den 1930er Jahren. Sehr zu empfehlen!