Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

eine unterhaltsamer Zeitvertreib mit ein paar Logikfehlern

Hourglass, Die Stunde der Zeitreisenden - Myra McEntire

Hourglass, Die Stunde der Zeitreisenden
von Myra McEntire

Bewertet mit 3 Sternen

"Hourglass - Die Stunde der Zeitreisenden" von Myra McEntire
Was macht man, wenn man einen dritten Teil einer Trilogie als Rezensionsexemplar bekommt, aber Band 1 und 2 noch gar nicht gelesen hat? Genau! Man kauft sich den 1. und 2. Band und liest sie in einem Rutsch durch.
Mit „Hourglass – Die Stunde der Zeitreisenden“, erschienen im Goldmann Verlag, bin ich in die
„Hourglass“ – Reihe gestartet und ging mit Emerson auf die Suche nach der Wahrheit.

Emerson von allen nur Em genannt, hat seit ihrer Jugend mit Erscheinungen zu kämpfen, die außer ihr keiner sehen kann. Sie selbst glaubt, sie sei verrückt, genau wie alle anderen in ihrer Umgebung. Aber dann trifft sie auf Michael, der die gleichen Erscheinungen hat, wie sie selbst.
Beide können Menschen aus der Vergangenheit oder Zukunft sehen. Während Emerson ihre Gabe für einen Fluch hält, ist sie für die Vereinigung mit Namen „Hourglass“, der auch Michael angehört von unglaublichen Nutzen. Denn während Michael in die Zukunft reisen kann, kann Em in die Vergangenheit reisen. Zusammen allerdings können sie in jede Zeit gehen, in die sie wollen. Diese Verbindung hat nicht nur emotionale sondern auch körperliche Konsequenzen. Denn wenn die beiden sich berühren, kommt es nicht selten vor, dass Glühbirnen den Geist aufgeben und beide einen elektrischen Stoß verspüren.
Während Em langsam alle ihre Fähigkeiten entdeckt, muss sie plötzlich eine Entscheidung treffen, die sie alles kosten könnte.
Kann Em ihrem unausweichlichen Schicksal entkommen oder wird sie am Ende alles verlieren?

„Hourglass – Die Stunde der Zeitreisenden“ von Myra McEntire beginnt mit der Lebensgeschichte von Emerson. Das Buch erklärt anschaulich ihren Leidensweg, den ihr ihre Gabe eingebrockt hat.
Ich fand es gut, dass sich die Autorin Zeit genommen hat, um uns in diese Geschichte einzuführen, die für mich sehr viel Potential hat. Allerdings ist „Hourglass – Die Stunde der Zeitreisenden“ kein richtiger Zeitreiseroman. Denn obwohl unsere beiden Hauptcharaktere zusammen in jede Zeit reisen können, haben die anderen Charaktere ebenfalls zeitbezogene Gaben.
Mir drängte sich eher der Vergleich zu den X-Men auf. Aber dieser Vergleich störte nicht meinen Lesefluss. Die Autorin schreibt sehr locker und leicht, was es mir ermöglichte das Buch innerhalb weniger Stunden durchzulesen.
Die Charaktere fand ich ebenfalls äußerst ansprechend. 
Obwohl Em soviel in ihrem Leben durchmachen musste, ist sie im Inneren eine starke Person, bei der die Stärke erst noch herausgekitzelt werden muss.
Dies hat sich Michael zur Aufgabe gemacht, der für Em ein großer Halt ist. Er hat einen hohen Beschützerinstinkt, was ab und an für Reibereien zwischen den Beiden sorgt. Aber diese Reibereien sind sehr unterhaltsam und man merkt den Zweien die starke Verbindung zwischen ihnen an.
Was mich an dem 1. Band der „Hourglass-“ Reihe gestört hat, waren die Offensichtlichkeiten. Ich wusste in der Mitte des Buches, wie es im zweiten Band weitergeht und wie das erste Buch endet. Das raubte mir die Spannung, sodass es nur dem Schreibstil der Autorin zu verdanken war, dass das Buch nicht langatmig wurde.
Leider gibt es in vielen Romanen, die sich mit Zeitreisen beschäftigen, die Problematik der Logik.
Ich bin der Meinung, dass man entweder gut recherchieren sollte, damit Logikfehler nicht entstehen oder man kann auch seine eigene Fantasie benutzen, um die Bildung solcher Fehler zu vermeiden. Die dritte Variante wäre, dass man den Roman so schreibt, dass die Leser nichts von den Logikfehlern mitbekommen.
Aber es gab besonders einen Fehler, der einem förmlich ins Auge sprang (keine Sorge ich werde nicht spoilern).
Ich halte es der Autorin aber zu Gute, dass mich das Buch trotz allem unterhalten konnte und ich es schnell durchgelesen hatte.
Als ich das Cover sah, fiel mir sofort ein Begriff ein: „Butterfly-Effect“. Ansonsten muss ich sagen, dass ich das Cover wirklich wunderschön finde und der Goldmann Verlag hat sich damit mal wieder selbst übertroffen.
„Hourglass – Die Stunde der Zeitreisenden“ von Myra McEntire ist ein guter Einstieg in die „Hourglass“-Reihe, da es auch noch ein Luft nach oben lässt.
Ich bin auf den zweiten Band sehr gespannt und hoffe, dass die Autorin die Logikfehler noch ausbessern kann.