Rezension

Eine unvergleichliche Reise

Bowie -

Bowie
von María Hesse

Bewertet mit 5 Sternen

"Mein Name ist David Robert Haywood Jones. Ich beschloss, dem Beispiel von Elvis zu folgen und am 8. Januar auf die Welt zu kommen. In dieser Nacht fiel eine leuchtende Kugel vom Himmel und landete in Stansfield Road 40 in London."

Mit diesen Sätzen beginnt die von Fran Ruiz nacherzählte und von Maria Hesse illustrierte Lebensgeschichte David Bowies. Zugegebenermaßen, eine gewisse Skepsis bleibt bei der ersten Betrachtung der Erzählweise des Buches nicht aus: Kann ein Autor aus der Perspektive Bowies erzählen? Sollte er das überhaupt? Doch tatsächlich werden diese Zweifel nach kürzester Zeit ausgeräumt.

Es geht in dieser Biografie nicht um die minutiöse Wiedergabe von Ereignissen, sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit all ihrer Aussagen. Vielmehr vermischt sie - so auch das erklärte Ziel der Verfasser im Vorwort - die Realität gekonnt mit fiktiven Elementen und erschafft so ein fantastisches Ganzes, untermalt durch poetische Sprache und ausgeschmückt mit den wunderschönen Bildern Maria Hesses. So ist es in diesem Buch kein Streit mit einem Schulfreund, der die Farbe von Bowies linkem Auge verändert, sondern ein Meteor.

Der Leser erfährt die wichtigsten Stationen seines Lebens, das durch die Kapitel in verschiedene Phasen unterteilt ist und durchlebt mit Bowie Höhen und Tiefen. Die Illustrationen zeigen teils reale, teils fiktive Ereignisse, Albumcover und Fotografien, Momentaufnahmen aus Musikvideos, als eine Art Nachwort ist eine bebilderte Diskographie enthalten. Wer eine detaillierte Biografie sucht, ist hier falsch. Wer hingegen gewillt ist, sich auf eine einzigartige, faszinierende Reise durch das Leben eines der großartigsten Künstler, die jemals einen Fuß auf diese Erde gesetzt haben, einzulassen, wird nicht enttäuscht werden.