Rezension

Eine wahre Space-Odyssee...

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten - Becky Chambers

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
von Becky Chambers

Bewertet mit 5 Sternen

...und am Ende wartet ein feindliches Volk auf ein falsches Wort, um einen Krieg vom Zaun zu brechen:

Auf der Wayfarer, einem Tunnlerschiff im Weltraum, befindet sich eine illustre Crew aus verschiedenen Spezies und versucht, wie der Schiffstyp schon vermuten lässt, Wurmlochautobahnen zwischen den einzelnen Sternsystemen zu bauen, damit zukünftige Handelsbeziehungen ohne große Zeitverluste vonstatten gehen können.

So ist die Grundidee des Buches und klingt erst einmal wenig nach Weltraumabenteuern a la Star Wars oder Star Trek. Was uns Becky Chambers aber da präsentiert, trifft mein Frauenherz ziemlich mittig! Sie beschreibt das Leben auf dem Schiff. Die Crewmitglieder, so unterschiedlich sie auch sind, haben gelernt miteinander umzugehen und die Eigenarten der jeweils anderen Spezies anzuerkennen. Mit Rosemary, der neuen Verwaltungsassistentin an Bord, einer Menschin vom Mars, erkundet der Leser alles Neue und Seltsame.
Das Schiff bekommt einen Spezialauftrag. Es soll einen Raumtunnel zu einem Planeten bohren, dessen Bewohner einen erst kürzlich abgeschlossenen und noch ziemlich wackeligen Friedensvertrag mit der Galaktischen Union geschlossen haben. Dieses verbissen kriegerische Volk, die Toremi, brechen dann auch gleich einen Konflikt vom Zaun, als sie einen ihrer Glaubensgrundsätze verletzt sehen. Damit bringen sie das Tunnlerschiff in arge Bedrängniss und ein Besatzungsmitglied muss.... sterben, ist hier wohl nicht das richtige Wort, es muss resettet werden. Das aber bringt fast ein anderes Mitglied um den Verstand.

Überhaupt sind die Beziehungsgeflechte an Bord mehr als exotisch, aber interessant und stimmig herausgearbeitet. Beim Lesen habe ich mich dabei ertappt, dass ich die Aliens und Planeten mit den Bewohnern der Erde und den verschiednen Ländern verglichen habe. Trotz aller Andersartigkeit, kamen mir die Probleme und Herausforderungen gruselig vertraut vor, und trotz Schuppen und Tentakeln, kann so manche Parallele zu unserer Handels- und Weltpolitik nicht von der Hand gewiesen werden.

Nachdem nun das erste große Abenteuer der Wayfarer überstanden und die Besatzung mir ans Herz gewachsen ist, freue ich mich auf zwei weitere Fortsetzungen der Trilogie, ganz in Erwartung diese unterhaltsame Familie wiederzusehen.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 19. April 2020 um 09:34

Wow, das klingt großartig. Kommt sofort auf die WuLi!