Rezension

Eine Welt voller Gefahren und Mystik

Die Teufelshure - Martina André

Die Teufelshure
von Martina André

Das Buch Die Teufelshure von Martina André entführt uns zunächst nach Schottland in das Jahr 1647. Dort lernt der junge Highlander John Cameron bei der Vollstreckung eines Todesurteils die hübsche Madlen MacDonald kennen, die behauptet auch aus den Highlands zu stammen und John schon seit ihrer Kindheit zu kennen. Auch wenn John sich daran nicht erinnern an, entflammen sofort seine Gefühle für die junge Frau. Es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein. Im Weg steht jedoch Madlens reicher Gönner Chester Cuninghame mit dem Madlen vor Jahren einen merkwürdigen Handel eingegangen ist. So bleibt den Beiden nur die Flucht vor Cuninghame und seinen Gefolgsleuten. Leider kommen sie nicht weit und John wird zum Tode verurteilt und seine Freunde zur Gefangenschaft. Jedoch kommt es anders, denn Chester Cuninghame benutzt die Männer um Experimente an Ihnen durchzuführen. Cuninghame gehört der Bruderschaft der Panacaer an, die scheinbar unbesiegbar im Kampf sind. Der Grund hierfür erschließt sich John Cameron sehr schnell. Und so kommt es, dass er nach erneuter Flucht einem „lebenslangen“ Kampf gegen Cuninghame ausgeliefert ist.

Im zweiten Teil des Buches wechselt die Szenerie ins Jahr 2009. Die junge Molekularbiologin Lilian Stahl versucht mit Hilfe einer Droge, die ihr Bruder Alex ihr geschickt hat, Erinnerungscodes im menschlichen Gehirn zu entschlüsseln. Bei einem Selbstversuch begegnen ihr im Traum John Cameron und die junge Madlen MacDonald. Sie hat das Gefühl selbst Madlen zu sein, denn sie liegt auf einem Schlachtfeld während ihr bei lebendigem Leib jemand ein ungeborenes Kind aus dem Bauch holt. Von diesem Moment an ist Lilian Stahls Neugier noch mehr geweckt. Sie macht sich über ihren Vater und einen Onkel in den Highlands auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit und begegnet dabei in den Highlands auf dem Gelände einer großen Security Firma namens CSS einem Mann, der dem John Cameron aus ihrer Vision auffallend ähnlich sieht. Sie verliebt sich auf den ersten Blick in ihn und scheint, wie auch vormals Madlen, nicht von ihm loszukommen.

Scheint es zunächst, dass das Buch durch den großen Zeitsprung in zwei völlig unterschiedliche Handlungsstränge aufgeteilt ist, so ist dies auf den zweiten Blick durchaus nicht der Fall. Die beiden Teile sind so eng miteinander verzahnt, dass der Leser von der ersten bis zur letzten Seite einer durchgängigen Spannung ausgesetzt ist. Dieses Buch vereint Elemente wie historischer Roman, Mystik und Fantasie und Thriller miteinander, wobei ich sagen muss, dass der mystische und fantastische Teil durchaus überwiegt. Daher sollte sich der Leser auch bei der Auswahl des Buches darüber im Klaren sein, dass in einer Welt jenseits unserer Vorstellungskraft nicht immer alles einem logischen Faden folgt. Hier werden zwar historische Ereignisse in die Handlung eingebunden, diese sind auch korrekt wiedergegeben, überwiegen aber nicht in der Geschichte.

Die Personen sind sehr detailliert beschrieben, wobei meist relativ eindeutig ist, wer hier auf der Seite der Guten und wer auf der Seite der Bösen steht. Dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch, sondern scheint sogar gewollt. Die Protagonistinnen im ersten und zweiten Teil sind sich auf die ein oder andere Weise zwar ähnlich, spiegeln aber auch das Leben und die Stellung der Frau in der jeweiligen Zeit wieder, so dass man durchaus Unterschiede in Madlens und in Lilians Verhalten festmachen kann, die den Ausgang der jeweiligen Buchabschnitte mit beeinflussen.

Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen und ich möchte es all den Lesern ans Herz legen, die einmal abtauchen wollen in eine andere Welt. In eine Welt voller Gefahren und Mystik ohne Elfen, Orks und andere fantastische Wesen.

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