Rezension

Eine Welt wie im Märchen

Yo
von Alex J. Nitrak

Bewertet mit 4 Sternen

Für Fans von Heldenreisen in bunten, innovativen Welten und mit ungewöhnlichen Bewohnern

Yo fällt aus ihrem einsamen, langweiligen Leben in die bunte Märchenwelt Pardalis. Von einem Tag auf den anderen trägt die unsichere und ängstliche 23jährige die Verantwortung fürs das Überleben der Welt mit all ihren wunderbaren Kreaturen. Es bleibt ihr keine Zeit sich einzugewöhnen, denn die dunklen Schatten von Omieda drohen die Welt zu verschlingen. Ein geheimnisvolles Medaillon, die kleine pelzige Suna und der anziehende Vogelmann Miran sind die einzigen, die sie bei ihren Aufgaben unterstützen.

Die Geschichte entspricht einer klassichen Heldenreise, in der die Heldin mit jeder neuen Aufgabe einen Entwicklungsschritt macht. Das Besondere ist die liebevoll erschaffene Welt mit all ihren unterschiedlichen Bewohnern. Ihre Farbenpracht und Vielvalt hat mich des Öfteren an die bunte und atemberaubende Welt von Pandora in dem Film Avatar erinnert.

Immer wieder lernt Yo neue Kreaturen, neue Lebensformen, Gesellschaften und Landstriche kennen, die in einzigartigen bunten Farben der ganzen Geschichte eine märchenhafte Atmosphäre verleihen. Die Bewohner sind mehr als ungewöhnlich, teils bizarr, teils niedlich aber manches Mal auch gruselig. Sie bescheren der Geschichte immer wieder humorige, überraschende und spannende Wendungen. Yos Aufgaben sind sehr gut eingebettet in diese Welt, wenn auch die einzelen Aufgaben manches Mal recht einfach und zufällig gelöst werden.

Eine große Schwachstelle für mich ist die Romanze. Liebe auf den ersten Blick, ohne dass die Anziehung untereinander begründet und nachvollziehbar ist. Es findet keinerlei Entwicklung statt. Yo benimmt sich wie ein 13jähriger Backfisch und hätte mit solch einem Benehmen, niemals eine Chance, bei einer erwachsenen, selbstbewussten Kämpfer Interesse zu wecken. Da große Teile der Geschichte beide aber voneinander trennt, war dieses Ärgernis nicht ständig präsent.

Ein großer Pluspunkt ist das ungewöhnliche und offene Ende. Ein guter Bruch des ansonsten klischeehaften Verlaufs.