Rezension

eine wirklich außergewöhnliche Welt

Sternen-Trilogie 1: Sternenschimmer (mit Bonus-Material!) - Kim Winter

Sternen-Trilogie 1: Sternenschimmer (mit Bonus-Material!)
von Kim Winter

Inhalt:
Als das erste Schiff vom Planeten Loduun eintrifft, ist Mia schockiert, wie ähnlich uns die Flüchtlinge sehen. Auf Loduun herrscht Krieg und die Kinder wurden zur Erde gebracht. Mia hilft ehrenamtlich in einem Flüchtlingshaus, wo sie die Bewohner näher kennenlernt.

Das Leben auf Loduun unterscheidet sich sehr von dem auf der Erde. Für die Loduuner hat alles einen Sinn und nur für diesen Sinn wird gelebt. Hat sich dieser Sinn eines Bewohners erfüllt, stirbt er. Mia fühlt sich sehr zu dem Loduuner Iason hingezogen. Doch sein Sinn ist es, sein Volk zu beschützen. Sobald Friede herrscht, wird er seinen Sinn erfüllt haben und Mia verlassen.

Haben sie überhaupt eine Chance?

Meinung:
Viel zu lange lag „Sternenschimmer“ auf meinem SuB. Meine Angst vor dem knapp 600-Seiten-Monster war zu groß.
Doch schon nach wenigen Seiten stellte sich heraus, dass sie nicht berechtigt war.

Die Autorin fackelt nicht lange und setzte mich mitten in ihrer Sci-Fi-Welt an die Seite von Protagonistin Mia, die beschlossen hat, täglich in einem der Häuser zu helfen, in denen die Flüchtlinge des Planeten Loduun untergebracht sind. 
Dort muss sie nicht nur feststellen, dass die Looduner nahezu aussehen wie Menschen. Es gibt auch gewaltige Unterschiede, die es zu beachten gilt – alles andere könnte tödlich ausgehen.
Doch auch im Verhalten selbst gibt es Abweichungen: Im wissenschaftlichen und alles erklärenden Loduun glaubt man an Bestimmung, den Sinn des Lebens eines jeden einzelnen, für den man letztendlich sogar stirbt. Es gibt keine Liebe, sondern nur Anziehung.
Wie soll Mia dem 18-jährigen Iason nun klar machen, dass sie in ihn verliebt ist? Es stehen Hürden zwischen den beiden, die weit über die Grenzen der Galaxie hinausgehen.

Kim Winter hat mit „Sternenschimmer“ nicht nur eine Liebesgeschichte geschaffen, sondern ein Buch über Vorurteile und gegenseitige Akzeptanz. Die Loduuner werden vom Großteil der irdischen Bevölkerung gemieden, ja sogar wie Aussätzige behandelt. Auch Mia – obwohl sie so engagiert ist – tritt ins Fettnäpfchen und merkt, wie falsch gut gemeintes Verhalten sein kann.
Die Beziehung von Iason und Mia ist anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Denn Mia weiß nicht, wie sie ihre Gefühle gegenüber dem Jungen ausdrücken soll, der von Gefühlen und Emotionen kaum etwas versteht. Es gibt keine Verhaltensratgeber, wie man in diesem Fall mit den Loduunern umgeht.

Der Schreibstil der Autorin ist stellenweise sehr ausführlich und bildhaft, was auf knapp 600 Seiten zu kleineren Längen führt, die ich aber im Großen und Ganzen verzeihen konnte. Denn die Charaktere sind so mitreißend, die Geschichte so fesselnd und anders, dass ich es trotzdem nicht ermüdend fand und daher nicht zur Seite legen konnte. Kim Winter steigerte die Spannung langsam aber sicher, entwickelte die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander stets weiter. So entstand ein Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Gegen Ende des Buches toppte sie in Sachen Spannung und Dramatik noch einmal alles, ehe ich das Buch erleichtert und guten Gewissens zur Seite legen konnte. Band 2 wartet schon auf mich.

Urteil:
Mit der Welt von „Sternenschimmer“ konnte mich Kim Winter völlig überzeugen. Die interessanten Hintergründe und die ansteigende Spannung ließen mich auch kleinere Längen problemlos überstehen. Knappe 5 Bücher für Mia und Iason.

Wer sich mit Außerirdischen arrangieren kann, gegen die Ablehnung von Fremden ankämpft und daran glaubt, dass Liebe alle Hürden überwinden kann, sollte unbedingt zu dem Buch greifen.

Die Reihe:
1. Sternenschimmer
2. Sternensturm
3. Sternenstaub

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