Rezension

Eine witzige Karikatur, mit der man die wichtigtuerische Hauptfigur liebgewinnen kann

Beim nächsten Mann wird alles anders - Eva Heller

Beim nächsten Mann wird alles anders
von Eva Heller

Bewertet mit 5 Sternen

Der Inhalt: Constanze Wechselburger will ihr Liebesleben und den Abschlußfilm für ihr Studium an der Filmakademie auf die Kette kriegen. Zuerst wirft sie ihren Lebensgefährten Albert raus und dann wirft sich sich an ihren Dozenten Gottfried Schachtschnabel ran. Aber es ist kompliziert. Sonst würde der Stoff nicht für ein Buch reichen.

Meine Meinung: Ich fand das Buch toll. Beim ersten Lesen hat mich das oberflächliche, belanglose Geplapper gestört. An einer Stelle jedoch kippt die Story und an der merkt man dann, dass nicht der Roman oberflächlich und belanglos ist, sondern die Hauptfigur. Eva Heller hat es wunderbar geschafft, Constanze als eine oberflächliche, berechnende Stakete darzustellen. Die kommt sich intellektuell vor, wenn sie geklaute, verstiegene Konzepte umformuliert, und emanzipiert, wenn sie sich Prinz Charles wünscht und versucht, ihrem Ex mit einer neuen Beziehung eins auszuwischen. Beim zweiten Lesen konnte ich das alles dann wie einen Witz betrachten und dann machte es mir Spaß, Constanze zuzusehen. Trotzdem kann man Constanze mit der Zeit lieb gewinnen. An manchen Stellen (Prinz Charles) natürlich etwas altbacken, da die Erstausgabe von 1987 stammt.