Rezension

Eine wunderbar leise Geschichte

Das Ferienhaus - Anna Fredriksson

Das Ferienhaus
von Anna Fredriksson

Eva Sandberg ist 42 Jahre alt als ihre Mutter Marianne, die sich gerade zu einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt befindet,  mit 65 Jahren ihrem Leben ein Ende setzt. Sofort sind Evas Geschwister Anders und Maja da um das Erbe in bare Münze umzusetzen. Dagegen wehrt sich Eva vehement. Also beschließen die Geschwister mit Kind und Kegel, heißt Bruder Anders, 35, mit Frau Karin, Tochter Vera und den Zwillingsbuben Hjalmar und Theo und Schwester Maja, 33, mit Freund Tomas, ihre Sommerferien im Ferienhaus in den Schären zu verbringen. Hier zeigen sich nach kurzem tiefe Risse in der Beziehung der Geschwister und der Streit ums Erbe und ums Geld breitet sich aus...

 

Wer bei dem freundlichen bunten Cover an eine leichte und lockere Sommerlektüre denkt, der wird enttäuscht sein. Er bekommt eine leise, manchmal düstere, sehr gefühlvolle Geschichte voller Emotionen. Eva, für die die Worte Tod und Mama nicht zu vereinbaren sind, will zwar normal behandelt werden, verhält sich aber absolut nicht so. Gefangen in ihrer Einsamkeit trauert sie um ihre Mama und um ihren Sohn Elias, der nach seinem 21. Geburtstag nun seine erste eigene Wohnung bezogen hat. Die Zwillingsbuben Hjamar und Theo verstehen es auf kindliche Weise Eva aus ihrem Schneckenhaus heraus zu locken. In langen Gesprächen mit ihrer Freundin Stina, dem alten Pelle und ihren Geschwistern kann sie endlich doch noch abschließen.

Einziger Minuspunkt: die Versöhnung zwischen den Geschwistern hat sich mir absolut nicht erschlossen - daher habe ich einen Stern abgezogen.

Eine wunderbar leise Geschichte mit zaghaften Lauten, die ich so schnell nicht vergessen werde.