Rezension

Eine wunderbare Geschichte

Ein Koffer voller Hoffnung - Sissel Værøyvik

Ein Koffer voller Hoffnung
von Sissel Værøyvik

Bewertet mit 4 Sternen

Ella kehrt nach Norwegen zurück, um dort den Nachlass ihrer erst kürzlich verunglückten Eltern zu regeln. Dort trifft sie auf die ältere Dame Rakel, die ihr nach und nach ihre Lebensgeschichte erzählt, die in Bratislava zur Zeit des Nationalsozialismus beginnt und sich durch Norwegen und New York zieht. 
Das Buch beginnt ein bisschen schleppend aus der Sicht von Ella, aber spätestens als sie auf Rakel trifft, hat es mich gepackt. Rakel erzählt sehr bewegend von ihrer Kindheit, während der sie als Jüdin ohne ihre Eltern nach Norwegen gebracht wird. Ihre Erlebnisse haben mich berührt und auch realistisch auf mich gewirkt. Generell bin ich viel schneller mit Rakel warm geworden als mit Ella, die ich bis zum Ende des Buches als wenig sympatisch empfunden habe. 
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und hat es geschafft, mit vielen Beschreibungen und authentischen Figuren das Leben Rakels glaubhaft zu erzählen. Mich hat Frau Værøyvik mit ihrer warmherzigen und berührenden Geschichte angesprochen und begeistert. Es steckt sogar ein wenig Spannung im Buch, da es viele Wendungen gibt und man nie genau weiß, wie etwas ausgeht.
Mich hat das Buch immer wieder mit Inhalten überrascht, die ich so nicht erwartet hätte. So reist man beispielsweise mit Rakel ins frühe New York der 60er.
Insgesamt ist ,,Ein Koffer voller Hoffnung" ein wunderbares und auch unterhaltsames Buch, dass ich gerne weiterempfehle.