Rezension

eine wunderbare Geschichte über die Unsterblichkeit

Everlight - Avery Williams

Everlight
von Avery Williams

Bewertet mit 4.5 Sternen

London im Jahr 1349... Seraphina, kurz Sera genannt, besucht mit ihren Eltern ihren ersten Maskenball. Ihr Tanzpartner, ein maskierter junger Mann, lädt sie zu einem Spaziergang ein und nach Ablegen ihrer Masken, ist sie überrascht dem Apothekersohn Cyrus gegenüberzustehen. Cyrus, den sie schon von Besuchen bei ihren Eltern kennt und dem sie schon länger verstohlene Blicke zuwirft. Doch plötzlich taucht ein Pärchen auf und sie werden Opfer eines Überfalls. Sera wird niedergestochen, doch bevor sie stirbt gelingt es Cyrus, ihr einen Trank zu geben. Dieser kann zwar nicht sie, dafür aber ihre Seele retten. Dafür muss ihre Seele sich nur in einen neuen Körper suchen und so schlüpft sie in den nächsten verfügbaren, den der Diebin.
Seit dem sind über 600 Jahre vergangen. Cyrus hat sich seit damals sehr verändert. Einst war er sehr charmant und liebenswert. Doch nun ist er kontrollsüchtig und überwacht jeden ihrer Schritte. Auch ist es Sera überdrüssig geworden, ewig zu leben und die Körper anderer Menschen für ihr Überleben zu missbrauchen. Sie beschließt Cyrus zu verlassen und ihre Existenz auf der Erde zu beenden. Doch sie weiß das Cyrus sie nicht ohne weiteres gehen lassen wird. Wird es ihr gelingen von ihm loszukommen?

In den letzten Monaten habe ich so einige Bücher über Unsterbliche gelesen. Mal sind es Vampire, mal Engel oder wie kürzlich auch Ewigliche. Sie alle haben jedoch eines gemeinsam.... Sie sind unsterblich und mit ihrem Körper verbunden. Ganz anders ist es bei "Everlight - Das Buch der Unsterblichen" von Avery Williams. Hier gibt es mal einen ganz neuen Aspekt, denn es geht um die Unsterblichkeit der Seele. Dafür muss Sera einen Trank zu sich nehmen, den Cyrus gemeinsam mit seinem Vater, der Apotheker ist, entwickelt hat. Sehr interessant fand ich die Beschreibung der Autorin, wie die Seelen mit den Körpern verbunden sind. Sie werden nur von einem silbernen Faden gehalten, welche durch den Trank getrennt werden. Doch nach der Trennung und um weiter zu leben, muss sich die Seele einen neuen Körper suchen und auch dieser steht nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Wenn er ausgedient hat zerfällt er zu Asche.
So hat Sera in den vergangenen Jahrhunderten, schon viele Körper anderer Menschen verbraucht. Auch ihr derzeitiger Körper ist verbraucht und sie beschließt sich endlich aus den Fängen Cyrus' zu befreien. Sie hat es satt unsterblich zu sein und fremde Körper für ihr Überleben zu missbrauchen. Sie möchte endlich wissen, was nach dem Tod kommt.
Doch dieser Plan missglückt. Auf ihrer Flucht wird sie Zeugin eines Unfalls und findet sich plötzlich im Körper der 16 jährigen Kailey wieder. Für sie beginnt ein neues Leben, denn auf einmal hat sie eine sich sorgende Familie um sich und sie verliebt sich in Noah, Kaileys Nachbarn und besten Freund.

Seraphinas Geschichte konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Erzählt wird die Geschichte zwar aus ihrer Sicht und sie ist sehr sympatisch, jedoch faszinierte mich mehr die Figur von Cyrus, obwohl er der böse Gegenpart zu Sera ist. Leider erfährt man nicht sehr viel über ihn, aber auch nicht über Sera. Sehr gerne hätte ich noch etwas mehr über die Beziehung zwischen den beiden erfahren, denn außer dem recht kurzen Prolog, in dem sie sich ja gerade erst richtig kennengelernt haben, war darüber nicht viel zu lesen. Aber vielleicht kommt da ja noch was im nächsten Band. Cyrus hat eine kleine Schar von Auserwählten um sich gescharrt, die er zu Unsterblichen gemacht hat. Sie folgen ihm gehorsam, denn er sieht sich als ihren Anführer. Auch wissen sie, dass er selbst vor Mord nicht zurückschreckt, wenn sie seinen Befehlen nicht gehorchen. Und auch Sera gegenüber hat er sich sehr verändert. Von der einstigen Liebe ihr gegenüber ist nach den vielen Jahren nicht mehr viel übrig, so scheint es jedenfalls. Er kontrolliert jeden ihrer Schritte und sie muss ihm gehorchen. Sogar ihre neuen Körper suchte er für sie aus. Kein Wunder dass Sera nur noch ihren Tod als einzigen Ausweg sieht um sich von Cyrus zu befreien.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Sehr gut hat mir gefallen, dass die Kapitel so schön kurz gehalten sind. Kann man also sehr gut zwischendurch lesen, obwohl... ich habs in einem Rutsch gelesen, da das Buch mit seinen knapp 240 Seiten nicht allzu umfangreich ist. Ich bin sehr gespannt was mich im nächsten Teil um Sera und Cyrus erwarten wird, denn der erste Teil endet mit einem ziemlichen Cliffhanger.

Zusammenfassend gesagt, ist "Everlight" eine wunderbare Geschichte über die Unsterblichkeit und ein gelungener Auftakt. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und warte gespannt auf die Fortsetzung.