Rezension

Eine wunderbare Welt der Musik

Sinja und die Zaubergeige - Andreas Milanowski

Sinja und die Zaubergeige
von Andreas Milanowski

Bewertet mit 3 Sternen

Cover:
Das Cover ist ein Traum und hat mich spontan angesprochen, so dass ich unbedingt bei der Leserunde mitmachen wollte. Man sieht einen Spiegel zu einer grünen Wunderwelt, Dorémisien.

Inhalt:
Die neunjährige Sinja wird beim Geigeüben von drei Elfen besucht, die sie mitnehmen in ihre Heimat Dorémisien. Der Unerhörte möchte das Land, welches aus der Musik der Menschen entstanden ist, erobern und die Elfen brauchen Sinjas Hilfe um das zu verhindern.

Meine Meinung:
Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass auch jüngere Leser problemlos ein Kapitel am Stück lesen können. Der Schreibstil ist sehr angenehm, allerdings ist alles was mit Musik zu tun hat in Apostrophe gesetzt und das stört meiner Meinung nach etwas den Lesefluss.
Die Welt die Andreas Milanowski erschaffen hat ist was ganz besonderes. Dorémisien ist eine Welt die aus der Musik der Menschen erschaffen wurde in der sich alles um Musik dreht. Man spürt beim Lesen richtig mit welcher Liebe zum Detail der Autor vorgegangen ist. Auch die Personen sind sehr gut beschrieben und wirken alle richtig nett. Leider erinnert die Story um diese wundervolle Welt doch ziemlich an Tolkien. Eine Gruppe von Neun macht sich zu einem Berg auf um einen Gegenstand hinzubringen. Das wahre Böse, der Unerhörte, wohnt in seinem Land hinter einer großen Mauer mit einem riesen Tor an dem die Gruppe vorbei muss... Es kommen leider noch ein paar Stellen wo man sich denkt, "das kenn ich doch". Andreas Milanowski kam auf die Idee nachdem er "Der kleine Hobbit" gelesen hat und das merkt mal leider ziemlich stark. Einige Ähnlichkeiten würde ich nicht schlimm finden, das passiert schon mal in Fantasygeschichten, aber hier ist es meiner Meinung nach zu viel.
Sinja ist ein neunjährigen Wunderkind. Sie hat sich selbst das Lesen beigebracht und hat zum Teil ein Allgemeinwissen was viele Erwachsene nicht vorweisen können. Manchmal benimmt sie sich auch wie ein Kind, aber die meiste Zeit über ist sie die Ernste und Strenge der Gruppe und übernimmt die Führung indem sie den anderen sagt was gemacht wird. Ihre Begleiter sind nicht nur Erwachsen, der Zwerg ist sogar schon über 100 Jahre alt und sie benehmen sich oft albern und kindisch, besonders auch in Situationen in denen es nicht angebracht ist. Das hat mich ein bißchen gestört.
Die Geschichte ist sehr ausführlich geschrieben und die Gruppe erlebt eine Menge spannender Abenteuer. Man kann sich alles richtig gut vorstellen, da der Autor alles gut beschrieben hat. Es kommen ein paar Überraschungen vor mit denen man beim Lesen überhaupt nicht gerechnet hätte. Der Schluss fällt meiner Meinung nach etwas zu kurz aus. Nach der langen Reise mit vielen Gefahren, hätten es für den Schluss doch ein paar mehr Seiten sein dürfen, es wirkt einfach viel zu abrupt beendet.

Mein Fazit:
Ich habe schon einige Rezensionen verfasst und diese ist die erste bei der ich erst beim Schreiben gesehen habe, wie viel ich nicht gut fand. Mir hat Dorémisien und Sinjas Abenteuer sehr gefallen, aber aufgrund meiner Kritikpunkte kann ich nicht mehr als 3 Sterne geben. Ich denke, dass ich einfach zu alt für das Buch bin und Kinder und Jugendliche es nicht so stark kritisieren werden. Der zweite Teil wird gerade geschrieben und wenn er fertig ist, würde ich ihn sehr gerne lesen.