Rezension

Eine zerstörerische Freundschaft

Dunkelgrün fast schwarz - Mareike Fallwickl

Dunkelgrün fast schwarz
von Mareike Fallwickl

Bewertet mit 4 Sternen

Schon als Dreijährige waren Moritz und Raffael ein Leib und eine Seele. Moritz der schüchterne, liebevolle. Raffael der selbstbewusste mit entwaffnenden Lächeln. Wo Raffael ist, ist Moritz da, er ist wie eine immer wieder kehrende Bumerang fürs Raffaels Hände. Marie, Moritzs Mutter, erkennt den zerstörerischen Freundschaft von den beiden, aber sie ist machtlos in ihrem kleinen Bergdorf. Doch dann taucht eine Neue in der Schule auf: Johanna, mit schwarzen Kajal gerundeten Augen, die so traurig drein blicken. Die Jungs sind fasziniert von ihr, doch Johanna spielt ihr eigenes Spiel, bis Freundschaft der beiden Jungen zerbricht. Jetzt, 16 Jahre später steht Raffael vor Moritzs Tür. Und Raffaels damals hell leuchtende, funkelnde Grün ist jetzt Dunkelgrün fast Schwarz...

Puhh... Dieses Buch lesen war beinah wie Achterbahn fahren. Mal hab ich mich gefreut, mal geärgert. Bis ich mich hineingefunden habe, hat es viel Zeit gebraucht, aber mir wurde gesagt: Durchhalten! Ja... ich habe durchgehalten und am Ende war ich tatsächlich begeistert von der Geschichte. Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Es ist viel zu viel detailliert geschrieben, ich meine, was interessiert mich aus welchem Material der Tür besteht. Aber ab zweiten Hälfte geht es bergauf. Auch die Charaktere waren für mich am Anfang ziemlich kalt und unerreichbar. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Marie (Moritzs Mutter), Moritz und Johanna. Wo ich Maries Sicht sehr gern gelesen hab, bleibt Moritzs Sicht daneben und mit Johanna konnte ich überhaupt nicht warm werden. Auch Fantsy Anteil mit den Farben war für mich bis zu Ende ein Rätsel. Es ist keine leichte Kost fürs zwischendurch, nein! Das Buch braucht seiner Zeit, aber es lohnt das zu lesen.