Rezension

Eine zu tiefst bewegende und erschütternde Literatur!

Drei Tage und ein Leben
von Pierre Lemaitre

Inhalt :

 

Als 1999 an einem grauen Dezembertag der sechsjährige kleine Junge Rémi aus dem nordfranzösischen Städtchen Beauval verschwindet, verändert sich alles. 

Nur einer der Bewohner weiß, was an diesem Tag wirklich geschah. 

Der 12 jährige Antoine hat seinen Freund Rémi in einem verzweifelten Rausch der Wut getötet, doch wie kann man ein Kind sein und gleichzeitig ein Mörder? 

Als der Jahrhundertsturm über die Stadt wütet und jeden Fleck verwüstet, bangt der verzweifelte Junge, darum entdeckt zu werden, denn nur er weiß, wo der Körper des kleinen Rémi begraben liegt. 

Ein Jahrhundertsturm der die offensichtlichen Spuren seiner Tat vereitelt, doch die in seiner Seele, bleiben zurück. 

Wird er mit seiner Schuld leben können....? 

 

Meinung : 

Dies ist tatsächlich das erste Buch, des französischen Erfolgsautors Pierre Lemaitre, welches ich gelesen habe und es lässt mich zum Teil bewegt und sprachlos zurück. 

Mit einer sehr klugen, bedachten und literarisch gelungenen Sprache, schafft der französische Autor einen Plot, der von einer unvorstellbaren intensiven Grausamkeit eines Dramas geprägt ist. 

Hierbei verzichtet Lemaitre auf Szenen der Gewalt, auch Szenen von groß ausgeführten Gefühlen bleiben in diesem Buch aus und dennoch bewegt dieses Buch mehr, als der Großteil der Literatur. .. warum? 

Lemaitre besitzt ein ausgeprägtes und feinfühliges Gespür dafür mit großer Sensibilität das Schicksal eines Kindes zu beschreiben, das zum Mörder wurde, hierbei beschönigt der Autor auf keiner Seite, aber verzichtet auf große Gefühlsausbrüche, sondern setzt auf die kleinen, so fein und gekonnt beschrieben Momente, die dadurch viel mehr bewegen und anrühren können, als es gestellte und gewollt herbei geführte Szene könnten . 

Mit großer Präzision werden Charaktere erschaffen, eine Tragödie erzählt, die so realitätsnah und einfühlsam beschrieben wird, dass der Leser das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. 

Die Frage, nach der Schuld und wie man damit umgehen muss, arbeitet Pierre Lemaitre in seinem neuen Roman meisterhaft auf und bewegt den Leser damit zu tiefst. 

 

Fazit : 

Ein Roman der andere Wege geht, der andere Fragen aufgreift und der seinen Protagonisten einen neuen Blickwinkel erlaubt. Ein Buch von großer literarischer Qualität, welches aufwühlt, bewegt und noch lange im Gedächtnis bleiben wird.