Rezension

Eine zweite Chance

Ich an meiner Seite - Birgit Birnbacher

Ich an meiner Seite
von Birgit Birnbacher

Bewertet mit 4 Sternen

Arthur ist nach einem Gefängnisaufenthalt wieder in Freiheit und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zusammen mit seinem unkonventionellen Therapeuten Konstantin „Börd“ Vogl tut Arthur alles, um seine zweite Chance zu nutzen. Doch es ist gar nicht so einfach, als ehemaliger Inhaftierter im „normalen“ Leben wieder Fuß zu fassen. Doch Arthur gibt nicht auf.

Birgit Birnbacher hat mit „Ich an meiner Seite“ eine präzise und interessante Studie der Lebensumstände eines Gestrauchelten vorgelegt. Dabei erzählt sie mit viel Humor von einem stillen und intelligenten Jungen, der sich strafbar machte, weil ihn die Lebensumstände dazu gebracht haben. Und weil Arthur kein böser Mensch ist, sondern irgendwie immer in alles reinstolpert, bleibt er für den Leser sympathisch und liebenswert.

Ich mochte Arthur, der in einer Familie aufwuchs, in der die Mutter und der Stiefvater arbeiten und die Söhne nicht weiter beachten. Sein Bruder verlässt früh das Haus und lässt nie wieder von sich hören, während Arthur versucht, seinen Weg zu machen. Vor allem seine Zuneigung zu der todkranken Schauspielerin Grazetta, die dem Jungen eine Art Ersatzmutter wird, ist sehr schön erzählt, auch weil sie ein so toller und liebenswerter Charakter ist, auch wenn sie etwas sperrig wirkt.

Das Buch hat mir gut gefallen. Arthur und seine zweite Chance sind sehr schön beschrieben und ließen mich mitfiebern. Ich wollte, dass Arthur es schafft, dass er ein neues Leben beginnen kann, in dem ihm sein Gefängnisaufenthalt nicht im Weg steht. Weil mir am Ende zu viele Sachen ungeklärt blieben, gebe ich 4 von 5 Sternen.