Rezension

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Einer der Bände denen man gerne mehr Sterne geben würde

Die Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit
von Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Band 12:
Flucht in die Freiheit – Dania Dicken

Zum Inhalt:

Liberty, ein 14 jähriges Mädchen, lebt mit ihrer Familie in einer Sekte. Als sie mit einem viel älteren Mann verheiratet werden soll, sorgt ihre Mutter dafür das sie fliehen kann. Nun ist Liberty alleine unterwegs, in einer Welt die sie zuvor noch nie gesehen hat, aber auch einer Welt die ihr Angst macht. Liberty wird von der Polizei aufgegriffen und dem FBI überstellt. Dort kommt man nicht an sie ran, sie ist voller Angst und weigert sich mit den Beamten zu sprechen. Sadie wird hinzugerufen und sie schafft es nach und nach das Vertrauen des Mädchens zu gewinnen, dabei erfahren die FBI Beamten  immer mehr schockierende Details über das Leben innerhalb der Sekte. Um Liberty zu schützen nehmen Sadie und Matt sie mit zu sich nach Hause. Sadies Mann Matt unterstützt Sadie wo er kann, aber er leidet immer noch unter den Folgen seiner Entführung, versucht dies jedoch zu überspielen. Irgendwann jedoch ist auch bei ihm eine Grenze erreicht......

Meine Meinung:

Der 12. Band der Reihe „Die Seele des Bösen“ zeigt mal wieder das ein Thriller nicht unbedingt blutrünstig sein muss um seine Leser in den Bann zu ziehen. Dania Dicken hat ein Händchen dafür die Leser mit etwas anderen Themen zu fesseln und sie damit in den Bann zu ziehen. Themen die immer wieder aktuell sind, Themen die brisant sind, Themen über die man mal kurz nachdenkt aber dann wieder los lässt - sie fängt dich mit genau diesen Themen und lässt dich so schnell nicht wieder los. Besonders gelungen fand ich wieder einmal die Mischung aus beruflichem und privaten Handlungsstrang. Beide waren überzeugend, brisant, fesselnd und führten zu einem Gedrängel der Fragezeichen in meinem Kopf.Die Recherchearbeit hat sich gelohnt, ich habe in keinster Minute daran gezweifelt das es sich, irgendwo auf der Welt genauso abspielt wie von Liberty überzeugend erzählt wurde. Libertys Geschichte war schockierend und immer wieder überfiel mich eine Gänsehaut. Ich litt mit dem Mädchen mit, freute mich mit ihr die ersten Schritte in der Freiheit gehen zu dürfen und es war schön die Welt mit ihren Augen neu kennenlernen zu dürfen. Vieles was für uns selbstverständlich ist, war es in ihrem bisherigen Leben nicht. Liberty ist ein toller Charakter und man spürt das ihr bisheriges Leben sie geprägt hat. Für ihr Alter wirkte sie recht reif auf mich, sie traf Entscheidungen ohne mit der Wimper zu zucken, konnte sich aber auch gleichzeitig wie ein kleines Kind freuen. Libertys Geschichte wirkte auf mich authentisch und ich konnte mich gut in sie reinversetzen und bei ihren Erzählungen hatte ich immer ein Gänsehautfeeling. So ungläubig sich vieles anhörte, so wusste man doch immerzu das es genauso ist. Sehr gut dargestellt auch wie Sadie und Liberty sich anfreundeten. Sadie behandelte Liberty wie eine junge Frau und somit konnte sie Libertys Vertrauen gewinnen. Liberty selbst ist sehr einfühlsam und erkennt vieles was man bei einem Mädchen in diesem Alter nicht unbedingt erwartet. 

Nicht minder spannend und fesselnd war der Handlungsstrang der den privaten Bereich der Profilerin Sadie betrifft. Ihr Mann Matt leidet immer noch unter der Entführung und hat Probleme all das erlebte zu verarbeiten. Nach aussen hin versuchte er der alte Matt zu sein, aber alle die ihn näher kannten spürten das er es nicht war.  Sadie machte sich auch Sorgen,  würde ihm gerne helfen, aber sie wusste  auch das er sich helfen lassen muss. Sie versucht es immer wieder, aber sie merkt bald das sie ihm Zeit geben muss, das sie ihn nicht bedrängen darf. Durch den neuen Fall ist sie sehr in Anspruch genommen und erkennt fast zu spät wie schlecht es Matt in Wirklichkeit geht. Immer wieder fragt man sich ob Matt es jemals schaffen wird aus diesem dunklen Loch zu entkommen, ob er sich Hilfe holen wird. Es fällt einem richtig schwer sich den lebensfrohen Matt vorzustellen der er noch vor einigen Wochen war, ein Mann der mit beiden Füssen im Leben steht und immer einen flapsigen Spruch auf Lippen hat. Man wünscht sich einfach immerzu das er den Weg ins Leben zurückfindet, das die Harmonie im Hause Whitmann wieder zurückkehrt. 

Beide Handlungsstränge haben mich gefesselt und mich mitfühlen lassen. Ich war gespannt ob es für Liberty, aber auch Matt ein gutes Ende nehmen würde und wie sich am Schluss alles fügen würde. Ich spürte die Sorgen und Ängste die Sadie immerzu verfolgten, aber auch die Hoffnung das sich wieder alles normalisieren würde. Wie immer konnte ich mich gut in die Charakere reinversetzen, mit ihnen fühlen und am Schluß hat sich wieder bestätigt das Dania Dickens Thrillerreihe einzigartig ist. Sie schafft es immer wieder Themen aufzugreifen die brisant und fesselnd sind, dabei muss es nicht immer blutig sein. Die Bandbreite ihrer Reihe ist einzigartig und wenn man die Profilerin Sadie von Anfang an begleitet, dann ist es so als würde man einer Freundin zur Seite stehen. Dementsprechend nah geht einem dieser Band auch.

Mein Fazit:

Dania Dicken übertrifft sich immer wieder selbst und überrascht ihre Leser immer wieder mit grandiösen Themen und spannenden Handlungen. Man kann sich alles gut vorstellen, fiebert immerzu mit  und hat ständig den Kopf voller Fragezeichen. Band 12 war grandiös, einer der besten überhaupt und wieder einmal würde ich gerne mehr wie 5 Sterne geben.

Neueinsteigern kann ich auch hier nur den Rat geben die Reihe von Anfang an zu lesen, nicht nur weil es sich lohnt, sondern auch weil man ab einem gewissen Punkt ohne die vorherigen Bände der Reihe nicht mehr folgen kann.