Rezension

Einer der vielen wichtigen Abschnitte deutscher Geschichte, der gelesen werden sollte!

Ich war ein Glückskind - Marion Charles

Ich war ein Glückskind
von Marion Charles

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Beginn des Buches war ich angenehm überrascht, denn die Einleitung stammte von Wendy Leigh also der Tochter der Autorin. Es war interessant zu lesen, wie sie die Autobiografie der Mutter empfand und was sie daraus mitnahm. Das Vorwort hätte also nicht besser gewählt sein können!
Danach folgte jedoch der Prolog, der mich doch etwas irritierte. Hier meldete sich die 14-jährige Schülerin Anna Kiefer zu Wort, die die Autorin Marion Charles über ihr Leben für die Schülerzeitung interviewen möchte. Es wirkte auf mich wie der Auftakt eines fiktiven Romanes obwohl schlussendlich doch ein Tatsachenroman daraus wurde. Wie die Schülerin Anna Kiefer da ins Bild passt, ist mir bis heute nicht klar. Sie erleichterte weder den Einstieg in die Geschichte, noch war sie dafür in irgendeiner Art relevant. Da die Autorin Marion Charles über ihr einiges Leben schreibt, verstehe ich auch nicht warum eine Interviewpartnerin eingeführt wurde.
Die Geschichte die wahren Tatsachen entspricht, hat mein Herz sehr berührt. Marion Charles konnte mir, als Nichtzeitzeugin einen intensiven Eindruck der damaligen Zeit geben, der einem glückliche und schreckliche Seiten zeigt. Auch wenn ein Familienmitglied aus dem Tatsachenbericht komplett gestrichen wurde, hatte ich nicht einmal das Gefühl das etwas fehlte oder unstimmig war. Die hinzugefügten Bilder in der Mitte des Buches intensivierten meine Gefühle gegenüber der Geschichte noch weiter, sodass ich am Ende kaum fassen kann was für ein "Glück" die Autorin wirklich hatte.
Für mich war der beschriebene Weg aus Nazideutschland mit dem Kindertransport ein weiteres Puzzleteil in der Geschichte des zweiten Weltkrieges. Ein Aspekt mehr, denn ich nicht kannte und vor allem gespickt mit Hintergrundfakten die auf mich einfach unglaublich wirkten.