Einer der wohl besten Fantasy-Romane aller Zeiten!
Bewertet mit 5 Sternen
Der Inhalt:
Jede Nacht steigen Dämonen aus der Erde empor, um Jagd auf die Menschen zu machen. Für diese gibt es nur eine Möglichkeit: Sich hinter magischen Siegeln, die an ihre Häuser gemalt sind und die Dämonen fernhalten sollen, verstecken. Wer es nicht mehr rechtzeitig hinter die schützenden Siegel schafft, wird zum Opfer der Dämonen. In dieser Welt begegnen wir dem jungen Arlen, der eines Tages hilflos mit ansehen muss, wie seine Mutter von Dämonen getötet wird. Die Schuld gibt er seinem Vater, der tatenlos hinter den magischen Siegeln bleibt und ihr nicht zu Hilfe eilt. Kurz darauf bricht Arlen von zuhause aus und macht sich voller Wut und Rachegelüste auf die Suche nach Menschen, die den Kampf gegen die Dämonen noch nicht aufgegeben haben...
Das Buch:
Originaltitel: The Painted Man
Genre: High Fantasy
Reihennummer: Teil 1 einer wohl 5-bändigen Reihe
Persönliche Altersempfehlung: ab 16
Bewertung: 5 von 5 Sterne
Als Buchhändler mit klarer Tendenz zur Fantasy kann ich behaupten, dass ich schon eine Menge Fantasy-Bücher gelesen habe. "Das Lied der Dunkelheit" ist bisher mein absolutes Lieblingsbuch! Begriffe wie "grandios", "bombastisch" oder "großartig" reichen fast nicht aus, um zu beschreiben, was für ein WAHNSINNSBUCH Peter V. Brett hier geschrieben hat. Aber warum ist das so?
Die Charaktere. Selten habe ich ein Buch gelesen, das mir so fantastische Charaktere geliefert hat. Einerseits wäre da Arlen, der nach dem gewaltsamen Tod seiner Mutter von Rachegelüsten und Wut zerfressen wird. Zunächst begegnen wir ihm als 11-jährigem Jungen, doch die Veränderungen und Schicksalsschläge, die ihn zunehmend prägen, lassen uns immer wieder mit ihm heulen, schreien, lachen und fühlen.
Wir begegnen Leesha, für die eine Heirat mit Gared, dem muskelbepackten, riesigen, aber leider strohdummen Holzfäller, das einzig wahre ist. Sie wird ebenso wie ihr Vater von ihrer Mutter regelrecht "beherrscht" und mehr als einmal möchte man dazwischenspringen und besagter Mutter den Hals umdrehen.
Dann wäre da Rojer, der mit seiner Fidel die Dämonen zu kontrollieren scheint. Zusammen mit Leesha und Arlen bildet er das Protagonisten-Trio, welches (natürlich) zum finalen Showdown aufeinander trifft.
Schließlich wäre da noch Jardir. Jardir übernimmt in Peter V. Bretts Dämonen-Zyklus die Rolle des Antagonisten. Ein brutaler, gnadenloser Mann, der einen heiligen Krieg gegen die Dämonen zu führen scheint und dabei über Leichen geht. Ein Feind, den man einfach hassen muss. Aber man kann es nicht! Man versteht jeden seiner Schritte und seine Denkweise, man fühlt und leidet mit ihm. Mit diesem Charakter hat mich Peter V. Brett am meisten beeindruckt!
JEDER Charakter beeindruckt auf seine Weise: Von Leeshas herrischer Mutter über Kräuterhexe Bruna, Holzfäller Gared (der eine bewegende Entwicklung macht), Arlens "Jugendliebe" Renna, den unterwürfigen Abban bis hin zu Jardirs mysteriösen und skrupellosen Frau Inevera.
Die Story. Natürlich lebt das Buch neben den starken Charakteren von einer großartigen Story. Es gibt verschiedene Dämonen mit unterschiedlichem Aussehen, unterschiedlichen Stärken und Schwächen und unterschiedlichen Fähigkeiten. Die Welt bietet alles, was die High Fantasy zu bieten hat: Große Städte, kleine Dörfer, riesige Wüsten, dichte Wälder, endlose Ebenen und vieles mehr. Die Gefechte sind oft blutig, doch nie in übertriebenem Maße. Die Spannung wird konstant aufrecht erhalten und gipfelt in zahlreichen Höhepunkten. Fiese Cliffhanger am Ende des Kapitels und anschließende Personenwechsel (natürlich nicht ausschließlich) lassen einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Fortsetzungen:
Teil 2: Das Flüstern der Nacht, bereits erschienen (Link folgt)
Teil 3: Die Flammen der Dämmerung, bereits erschienen (Link folgt)
Teil 4: ???
Teil 5: ???
Sonstiges: Der große Basar, bereits erschienen (kleiner Ergänzungsband zu Teil 1 mit Geschichten, die nicht in "Das Lied der Dunkelheit" aufgenommen wurden) (Link folgt)
Das Fazit:
Kein High Fantasy-Leser kommt mehr an Peter V. Brett vorbei. "Das Lied der Dunkelheit" und seine Fortsetzungen sind außergewöhnliche Fantasy-Romane, die einen in ihren Bann ziehen, wie kaum ein anderes Buch es vermag. Die Charaktere sind fantastisch ausgearbeitet, die Story überzeugt durchgängig und der Schreibstil ist großartig (wohl auch dank Ingrid Hermann-Nytko, der eine grandiose Übersetzung gelungen ist)! Ein Muss für alle Fantasy-Fans! Klare Leseempfehlung von eurem Buchhändler :)