Rezension

Einer Geschichte der Freundschaft

Unser Buch der seltsamen Dinge -

Unser Buch der seltsamen Dinge
von Jennie Godfrey

Unser Buch der seltsamen Dinge – Jennie Godfrey

 

Zusammenfassung:

 

Das Buch erzählt von tiefer Freundschaft und wie heilsam sie sein kann. Miv versucht aus persönlichen Gründen die Ergreifung des Yorkshire – Rippers in die eigene Hand zu nehmen. Wohlgemerkt, sie ist 12 Jahre alt. Auf ihrer Reise erlebt sich so ziemlich alles was man sich nur vorstellen kann. Hochemotional und blitzgescheit geht sie ihren Weg. Zusammen mit ihren Freunden und ihrer Familie geht sie einmal durch die Hölle und zurück. Sherlock Holmes trifft auf die Fünf Freunde. 

 

 

Meine Meinung:

 

In dieser Geschichte verbindet Jennie Godfrey die reale Tragödie um den „Yorkshire – Ripper“ und der fiktiven Story um Miv und ihre Freunde. Mir persönlich war der bürgerliche Name des Yorkshire – Rippers nicht bekannt und ich empfehle ihn auch erst nach dem Lesen des Buches zu recherchieren. Nur so bleibt die Spannung von Anfang bis Ende bestehen. Im Prinzip ist jeder verdächtig und es ist extrem interessant mitzurätseln und auf Miv`s Wissenstand zu sein. Dabei empfand ich ihr junges Alter in keinster Weise störend. Im Gegenteil, es vermittelt eine große Portion Neugier und Wissensdurst.

 

Der Schreibstil ist eindringlich und jede Seite fliegt nur so vorbei. Ihre Protagonisten schreibt Jennie Godfrey sehr authentisch und nahbar. Ich konnte mit allen Haupt- und Nebencharakteren mitfühlen und mich in deren jeweilige Lage versetzen. 

 

Die Geschichte um Freundschaft, Trauer und das Leben in schweren Zeiten hat mich tief berührt. Alle zwischenmenschlichen Beziehungen und den damit einhergehenden Problemen und Freuden war so herrlich filigran beschrieben, dass ich das ein oder andere Mal entweder ein Tränchen oder ein Schmunzler unterdrücken musste.

 

Die charakterliche Entwicklung von Miv muss ich an dieser Stelle besonders hervorheben. Ich fand es unglaublich stark, wie sie verschiedenste Situation gemeistert hat und gestärkt daraus hervorging. Es zeigt, wie wichtig es ist, die richtigen Menschen in seinem Leben zu haben. Auch wenn das bedeutet eine sehr lange Zeit auf sie warten zu müssen, obwohl sie zum Greifen nah sind. Um dann verstehen zu können, dass sich all die Sorgen und der Verzicht gelohnt haben.

 

Fazit:

 

Für alle Leser denen Sherlock Holmes, die Fünf Freunde oder einfach eine smarte, unerschrockene Protagonistin am Herzen liegen, ist dieses Buch wie gemacht. Trotz, oder gerade wegen, der wichtigen, aber potenziell emotional bewegenden Themen, ist diese Lektüre eine absolute Empfehlung.

 

 

 

Lieblingsstellen:

 

„Bücher gegen mich zu verwenden, war ein gemeiner Schachzug.“

 

„Mucksmäuschenstill saß ich da. Und wartete ab. Damals hatte ich bereits die Entdeckung gemacht, wie viel die Leute von sich preisgaben, wenn man selbst stumm blieb.“

 

„Ich beschloss, mir ein paar seiner Verhaltensweisen abzuschauen – davon überzeugt zu sein, dass man nicht so sein musste wie alle anderen, um gemocht zu werden.“

 

„Sie nickte und ihre Augen füllte sich mit Tränen, die ungehindert über ihre Wangen rollten. Trauer kannte keine Eitelkeit.“

 

„Wenn wir etwas in den letzten Jahren gelernt haben, dann, dass wir das Leben genießen sollten, wann immer es geht.“