Rezension

Einer von einhundertsiebenundachtzig Passagieren

Der Morgen davor und das Leben danach -

Der Morgen davor und das Leben danach
von Ann Napolitano

Bewertet mit 3.5 Sternen

3,5 Sterne - driftet manchmal etwas ab, Fokus liegt nicht immer da wo er sein sollte.

Inhalt:
„An einem Sommermorgen besteigen der zwölfjährige Edward und seine Familie ein Flugzeug, das sie von New York nach Los Angeles bringen soll. Auf halbem Weg über das Land, stürzt das Flugzeug ab. Edward ist von einhundertsiebenundachtzig Passagieren der einzige Überlebende. Was geschah in den Stunden davor? Wie geht sein Leben nach dem schmerzvollen Verlust weiter?

Die atemberaubende Odyssee eines Jungen, dessen einsames Herz wieder lernen muss zu lieben.“

Schreibstil/Art:
Zu Anfang wurde ich mit den ganzen Infos über die andere Fluggäste überladen. Ich hab einige Zeit gebraucht um in die Geschichte zu finden, zu verstehen, dass die Gegenwart - Edwards Leben nach dem Absturz, mit den Ereignissen im Flugzeug abwechselnd erzählt wird.

Die Geschichte plätschert keinesfalls vor sich hin, konnte mich aber leider erst im letzten Drittel mitreißen und berühren. Denn erst da, bietet der Roman endlich das worauf ich die ganze Zeit gewartet habe: Emotionen, intensivere Schilderungen, den Fokus auf Edward und seiner Familie, sowie sein Umgang mit der Trauer und der Entscheidung wie es weiter geht. Ich hatte das Gefühl, dass einige Nebensächlichkeiten und belanglose Details den Lesefluss beeinträchtigen.

Kritik ausüben muss ich an der zum Teil schlechten Übersetzung, grammatikalischen Fehlern und unlogischen Szenen.

Fazit:
Ich habe etwas gebraucht um zu verstehen weshalb die Autorin den Fokus anfangs so auf die anderen Passagiere gelegt hat. Meines Erachtens hätte Edward mehr Aufmerksamkeit bekommen müssen. Sein Werdegang hatte zwar ein gutes Tempo aber leider einfach zu wenig Präsenz. Gut gelungen ist der Autorin allerdings die Darstellung und das Einbeziehen anderer Personen. Shay hat vieles und vor allem irgendwie auch Edward retten können.

Das Ende ist etwas kitschig aber passt zu der Geschichte und stimmt mich glücklich. Meiner Meinung nach werden leider nicht alle Fragen beantwortet aber es ist irgendwie okay. Das Nachwort ist sehr aufschlussreich und hat mir gut gefallen.