Rezension

Eines der authentischsten Bücher des Herrn Fitzek

Abgeschnitten - Sebastian Fitzek, Michael Tsokos

Abgeschnitten
von Sebastian Fitzek Michael Tsokos

Bei einer Routinemäßigen Obduktion eines Mordopfers findet Paul Herzfeld eine kleine Kapsel in der sich ein Zettel mit dem Namen seiner Tochter befindet. Kurz darauf wird ihm klar, dass Hannah verschleppt wurde und eine Jagd gegen die Zeit beginnt. 
In einer weiteren Leiche hat der psychopathische Täter einen weiteren Hinweis versteckt, doch diese befindet sich auf dem vom Festland abgeschnittenen Helgoland. Der wütende Orkan macht es Herzfeld unmöglich auf die Insel zu kommen. Daher bleibt ihm nichts anderes übrig als mit der Finderin der Leiche eine Fernobduktion vorzunehmen und zu hoffen, dass seine Tochter am Leben bleibt...
 

Eigene Meinung

Wer meinen Blog ein wenig verfolgt hat, der wird wissen, dass ich ein absoluter Fitzek-Fan bin und der wird sich auch denken können wie diese Bewertung ausfallen wird ;-). Wieder einmal ist es dem guten Herrn gelungen ein Meisterstück auf die Beine zu stellen. Die Zusammenarbeit mir Michael Tsokos lässt die ganze Story noch authentischer erscheinen und bei den Sezier-Szenen läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter, denn man weiß, dass ein echter Rechtsmediziner mitgewirkt hat und dass die Untersuchung von Leichen genau so abläuft, wie es beschrieben wird. 
Eines ist jedoch anders als bei den bisherigen Fitzek-Büchern: Diesmal ist der Täter recht schnell bekannt und man hofft nur noch, dass Herzfeld rechtzeitig kommt. Aber dennoch gibt es viele Rätsel, die dem Leser ordentlich zu denken geben und Wendungen, die so keiner erwartet hätte. 
Das Thema ist ein sehr beklemmendes, bei dem es eigentlich eine Schande ist, dass es in unserer Gesellschaft zu finden ist. Kindesmissbrauch geschieht auch in Deutschland leider viel zu häufig und wie die Autoren mit vier echten Zeitungsartikeln darlegen wird er viel zu milde bestraft. 
(Zitat S. 5: "Das Landgericht hatte den 61-jährigen Mann, wie berichtet, zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, nachdem er sexuellen Missbrauch seiner Tochter in 282 Fällen gestanden hatte. [...] Das Mädchen war 1992 sieben Jahre alt, als die Taten begannen. Quelle: Der Tagesspiegel vom 16. April 2010

Das Landgericht Hamburg hat einen Börsenbetrüger zu einer Freiheitsstrafe vonfünfeinhalb Jahren verurteilt. Der Geschäftsmann hatte Millionen von Billigaktien ("Penny Stocks") gekauft, danach deren Kurse durch Falschinformationen in die Höhe getrieben - und dann die Anteile schnell verkauft, bevor deren Preis wieder abstürzte. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. April 2009)

Der Schreibstil ist wie immer fesselnd und genau in den richtigen Momenten verwirrend, aber das lieben die Leser ja an Fitzeks Büchern.
Das Cover ist mit der Rasierklinge doch recht schlicht gehalten, aber durch die großen Autorennamen fällt es direkt auf. Nur von dem von hinten nach vorne eingeschlagenen Umschlag, der neuerdings bei Droemer Knaur zu finden ist, weiß ich nicht weiß was ich davon halten soll, da es doch beim lesen sehr stört, zumindest wenn man nicht mehr knicken will als es unbedingt notwendig ist. 

 

Fazit

Wieder einmal ein sehr gelungenes Buch von Sebastian Fitzek, welches dieses mal aber durch die Zusammenarbeit mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos noch authentischer wirkt.

Empfehlung

Für Fitzek-Fans wieder einmal ein ganz klares Muss und auch für Leser von spannenden und authentischen Thrillern eine absolute Empfehlung.