Eines meiner liebsten Kinderbücher: "Das doppelte Lottchen"

Das doppelte Lottchen
von Erich Kästner

Bewertet mit 5 Sternen

Zusammen mit "Emil und die Detektive" war dies mein liebstes Kästnerbuch, dichtauf gefolgt von "Das fliegende Klassenzimmer", "Pünktchen und Anton" und "Emil und die drei Zwillinge". Aber eigentlich verstand Kästner es in allen seinen Büchern, mich zu verzaubern...

Was habe ich als kleines Mädchen geweint, wenn von dem grauen Zwerg Heimweh die Rede war, der sich abends an manch ein Bett im großen Schlafsaal setzte, wenn die Urlaubskinder in Seebühl am Bühlsee eigentlich schlafen sollten. Und was habe ich gelacht, wenn die doofe Hanni Habersetzer sich eine Schelle einfing, Kochversuche mit "Reibnuss und Muskateisen" scheiterten oder ein Fräulein Gerlach, das mit langen wohlmanikürten Fingernägeln zur Unzeit die Finger nach dem begehrten und wohlhabenden Komponisten Palfy ausstreckte, von den Zwillingen ausgetrickst wurde. Ein leicht bitterer Beigeschmack war natürlich, dass meine Mutter mir immer, wenn sie mich mit dem Buch sah, nachdrücklich versicherte, dass dies eine Geschichte sei, und dass sie und mein Vater ganz gewiss nicht mehr zusammen kämen. Kamen sie dann auch tatsächlich nicht. Aber das Buch zählt heute noch zu meinen Favoriten. Es wird ja auch alle paar Jahre mit mehr oder weniger großem Geschick und Erfolg neu verfilmt.