Rezension

Einfach alles passt!

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück -

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
von Rena Fischer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Im Jahr 2044 ist San Francisco von Unruhen zwischen Menschen und Elben geprägt. Als Upperclass-Mädchen und Tochter des Chefs der Elbensicherheitsbehörde, der gewaltsam gegen Elben vorgeht, führt Luz ein unbeschwertes Leben – bis zu dem Tag, als sie heimlich das Elben-Ghetto betritt. Luz ist fasziniert von der Untergrundgemeinde, vor allem aber von Darel, der mit einem regimekritischen Poetry-Slam auf der Bühne steht. Doch die Vorstellung wird von einer Razzia ihres Vaters gesprengt und Luz landet ohne sein Wissen als Gefangene auf dem Revier. Dort wird ein Geheimnis aufgedeckt, das Luz auf der Stelle zur Flucht vor ihrem Vater zwingt. Darel hilft ihr dabei. Allerdings verfolgt er seine ganz eigenen Ziele…

Cover, Schreibstil:
Das Cover gefällt mir gut, es wäre für mich persönlich aber kein Anlass, das Buch zu kaufen. Was aber definitiv ein Kaufgrund sein sollte, ist der Schreibstil von Rena, sie schreibt flüssig, spannend und gibt jedem Wort eine Bedeutung. Definitiv die Königin der versteckten Hinweise! Die Welt, die Rena mit Worten erschaffen hat, ist bildgewaltig und wegen des tollen Schreibstils habe ich mich sofort wohlgefühlt, auch wenn einige Szenen von Gewalt und Hass geprägt sind.

Charaktere:
Auch diese Kategorie besteht die Autorin mit der Bestnote. Luz war mir von der ersten Seite an sympathisch, vor allem, da wir als Leser*innen ihre Entwicklung hautnah miterleben durften. Aber auch Darel, Niall, Kelly und alle anderen Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet. Die Handlungen und Merkmale der Charaktere sind absolut authentisch und geben der Story ihre Richtung. Diese Authentizität ist auch, was die Charaktere nicht als schwarz und weiss, gut oder böse dastehen lässt, sondern sie menschlich und echt macht. Die verschiedenen Perspektivenwechsel innerhalb der Story helfen einem auch dabei, die einzelnen Charaktere besser kennenzulernen und zu verstehen.

Story:
Bereits vorher habe ich die Perspektivenwechsel erwähnt, die meiner Meinung nach die Geschichte perfekt aufgliedern. Abwechselnd erfahren wir die Handlung, die gerade stattfindet aus der Sicht verschiedener Charakter, sowie Rückblicke aus der Vergangenheit. Das macht die Story teils unvorhersehbar, teils angekündigt, was zu einem tollen Mix an Spannung führt. Die Geschichte hält einige überraschende Wendungen bereit, die meinen Adrenalinspiegel manchmal gefährlich in die Höhe getrieben haben! :D

So, nun habe ich viel zum Aufbau der Geschichte erzählt, aber was natürlich noch viel wichtiger ist, ist die Geschichte an sich! Rena erzählt eine Dystopie, in der Menschen und Elben zusammenleben, was natürlich zu Konflikten führt. Dunkelelben werden gechippt und versklavt, da ihnen ein höheres Aggressionspotenzial angekreidet wird, und Lichtelben helfen den Menschen dabei. Diese politischen Themen lassen sich natürlich auch gut in unsere heutige Welt übersetzen, Themen wie Rassismus und Unterdrückung sind sehr aktuell. Rena hat diese Konflikte in eine Zukunftsvision eingebracht und gekonnt Fantasy, Politik und Teeniegeschichte verwoben. Dabei wirkt das ganze überhaupt nicht gekünstelt oder erzwungen, sondern die Welt, die sie erschaffen hat, wirkt real und auch teilweise beängstigend.

Fazit:
Elbendunkel vereint Fantasy, Teeniestory und politische Themen so gekonnt, dass ich nicht anders kann, als 5 Sterne dafür zu vergeben. Der exquisite Schreibstil und die liebevoll gestalteten Charaktere sind dabei die Kirsche auf dem Sahnehäubchen (oder so ähnlich).
Ich freue mich jetzt bereits auf den zweiten Band (der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt?) und spreche hiermit eine klare Leseempfehlung aus!

Genre: Dystopie, Fantasy, Young Adult
Story: 5/5
Spannung: 5/5
Charaktere: 5/5
Lesefluss: 5/5