Rezension

einfach berührend

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
von Lilly Lindner

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich mit Lilly Lindners „Was fehlt wenn ich verschwunden bin“ fertig geworden bin, musste ich das ganze erst einmal sacken lassen, bevor ich mich an die Rezension mache. Es war wirklich ein ergreifendes Buch – Hut ab vor der Autorin! Noch nie hat mich ein Buch so emotional berührt wie dieses hier.
Das Buch ist komplett in Briefform gehalten. Normalerweise mag ich sowas nicht, da es oft zu stumpf und langweilig in meinen Augen wirkt. Aber in diesem Fall hätte es nicht besser sein können. Die neunjährige Phoebe schreibt Briefe an ihre Magersucht kranke Schwester die in eine Klinik eingeliefert wurde. Dabei versucht sie zu verstehen was Magersucht eigentlich bedeutet und versucht ihren Schmerz zu verarbeiten. Man merkt das die beiden Schwestern ein inniges Verhältnis haben, da sie wohl von den Eltern wenig Rückhalt bekommen. Für Phoebe bricht eine Welt zusammen weil April nie auf ihre Briefe antwortet und auch Phoebe wird dadurch immer trauriger und fühlt sich im Stich gelassen.
Das Ende des ersten Abschnitt des Buches endet mit einem heftigen Schlag für Phoebe.
Im zweiten Abschnitt wird aus der Sicht von April in Briefform erzählt. Hier erfährt man auch mehr über April und lernt ihre Krankheit besser kennen. Man bekommt mit wie April nach und nach an ihrer Krankheit zerbricht und zerfällt

Mehr will ich zum Inhalt des Buches nicht sagen, jeder sollte es selber lesen. Das Buch ist so emotional geschrieben, das ich teilweise echt kurz vor den Tränen stand. Der Schreibstil ist flüssig und so gut aufgebaut, die Briefform ist echt super und man erfährt nach und nach sehr viel. Auch die Charaktere schließt man sofort ins Herz. Insbesondere Phoebes Freunde Hazel, Paula und auch Hazels Papa Jerry die im Leben der Schwestern eine große Rolle spielen. Auch die Erzählungen der Schwestern sind jeweils so super formuliert das man gar nicht mehr zu lesen aufhören möchte. Ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen gelesen, weil es mich so gefesselt und mitgenommen hat.
Das Buch wird mich noch eine Zeitlang beschäftigen, da die Emotionen erst einmal verdaut werden müssen. Auch mit dem Thema Magersucht will ich mich näher beschäftigen, da mich die Geschichte einfach wahnsinnig berührt hat und ich denke in unserer Gesellschaft ist diese Geschichte kein Einzelfall. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und ich denke auch für Jugendliche (es handelt sich ja um ein Jugendbuch) ist das Buch eine Empfehlung, da es sowohl als Aufklärung und vielleicht auch als gleichzeitig als Abschreckung dienen kann.