Rezension

Einfach genial!

Du. Wirst. Vergessen - Suzanne Young

Du. Wirst. Vergessen
von Suzanne Young

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Eine Selbstmord-Epidemie rollt über das Land. Es betrifft Jugendliche, die noch keine achtzehn Jahre alt sind. Zu ihrem Schutz kommen die Infizierten in das Programm. Das Programm verspricht hundertprozentige Heilungschancen und bislang hat sich auch noch keiner der Rückkehrer etwas angetan.
Sloane, die schon einige Leute durch Selbstmorde und auch durch das Programm verloren hat, würde in der Öffentlichkeit niemals ihre Gefühle zeigen, denn das wäre ein Indiz dafür, dass sie sich infiziert hätte.
Es gibt nur eine Person, der sie vertraut und das ist ihr Freund James. Wenn die zwei untereinander sind, lassen sie ihren Gefühlen freien Lauf und geben sich Halt, doch dann kann auch James nicht mehr und bricht zusammen. Das Programm holt ihn und Sloane hat Angst, dass er sie danach nicht mehr wiedererkennt. Sie versucht alles um ihn zu retten, dabei verliert sie sich selbst.

Meine Meinung:
Jetzt hat es solange gedauert, bis ich dieses Buch angefangen habe und ich frage mich wieso.
So kurz nach dem Lesen kann ich nur sagen, dass ich mehr James möchte. Mehr Sloane. Mehr Realm.
Von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt. Der Schreibstil hat mich gleich in die Geschichte tauchen lassen und alles wurde so greifbar und echt beschrieben, dass ich mit den Protagonisten gezittert habe. Die Emotionen die im Buch geschrieben standen haben mich erreicht und nicht selten erwischte ich mich dabei, wie mir eine Träne über die Wangen kullerte.
Eine schreckliche Vorstellung, dass sich immer mehr Jugendliche umbringen, aber noch schrecklicher ist die Vorstellung vom Programm. Ein Programm, das Gefühle und Erinnerungen auslöscht. Nicht nur die Negativen, sondern auch die Positiven. Wer sind wir, wenn wir uns nicht mehr an unsere Vergangenheit erinnern können? Wenn wir nicht mehr wissen wen wir geliebt haben und wer unsere Freunde waren.
Schon am Anfang des Buches wird klar, dass sich in den letzten Jahren ein Ausnahmezustand gebildet hat.  Niemand kann sich erklären, was die Krankheit/Seuche ausgelöst hat und doch sind vor allem die Eltern froh, dass es das Programm gibt. Auch wenn die Kinder im ersten Moment die Eltern verachten, so kann ich sie als Mutter auch verstehen. Wenn es zwei Möglichkeiten gäbe und zwar ob das Kind sich umbringt, oder ob man die Vergangenheit auslöscht, so würde ich zum Zweiten tendieren. Wäre ich die Jugendliche, so kann ich natürlich verstehen, dass diese jungen Menschen lieber tot, als eine leere Hülle sind.
Mir hat die Idee des Buches sehr gut gefallen und mich hat alles überzeugt. Nichts wirkte gestellt, oder aufgesetzt.
Die Liebe zwischen Sloane und James ist so echt und spürbar, auch wenn es in einer schwierigen Zeit ist. Man spürt, dass der Kummer die zwei noch enger zusammen treibt und das sie sich gegenseitig beschützen wollen. Gerade James versucht immer stark zu sein und irgendwann kann er einfach nicht mehr, weil der Druck so stark ist.
Neben den Gefühlen überzeugen aber auch die unterschiedlichen Charaktere. Widerliche Pfleger, liebenswerte Patienten aus dem Programm und auch Sloanes Vater ist ein ganz herzlicher Mensch.
Bei diesem Buch fühlte ich mich immer wie mitten drin, ich war dabei und ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen, die Anfang 2015 bei Blanvalet erscheinen soll.

Fazit:
Die Autorin hat eine fabelhafte Geschichte grandios zu Papier gebracht. Ein Buch, das einen dauerhaften Platz im Bücherregal erhält.