Rezension

Einfach grossartig!

Ready Player One - Ernest Cline

Ready Player One
von Ernest Cline

Wade Watts lebt im Jahr 2044. Die einst so schöne blaue Erde ist am Ende. Die Ölvorräte sind aufgebraucht, und die vorhergesagte Klimakatastrophe ist eingetreten. Wie der größte Teil der Menschheit versucht auch Wade der bedrückenden Realität so oft wie möglich zu entfliehen. Das Fluchtziel heißt OASIS, ein virtuelles Utopia, in dem selbst die unwahrscheinlichsten Wünsche und Träume wahr werden. Und irgendwo in diesem digitalen Universum liegt ein sagenhafter Schatz verborgen – der Schlüssel zum Reichtum des verstorbenen OASIS-Erfinders James Halliday…

Welch wunderbare Hommage an die Videospiel-, Musik-, Film- Serien-, Roman- und Popkultur der 80er Jahre!

Wie Ihr in meinem einleitenden Satz schon seht, bin ich von diesem Buch begeistert! Selten hat mich ein Roman so gebannt, verzaubert und in meine eigene Jugend zurückversetzt!

Erzählt wird die Geschichte von Wade, einem Teenager, der in den Stacks, einer armen Wohnwagenkolonie in Oklahoma City, gross geworden ist. Desillusioniert von den Problemen der Welt (und seinen eigenen) verbringt er schon von Klein an sehr viel Zeit in der OASIS, einer virtuellen Parallelwelt. Als der Schöpfer dieser Welt stirbt und einen Wettbewerb um sein Erbe startet, ist natürlich auch Wade als Jäger mit von der Partie. Im Laufe der Geschichte muss er dort Quests bestehen, gegen (scheinbar) virtuelle und reale Feinde kämpfen und neue Freundschaften und Bündnisse schliessen…

All das wird vor dem Hintergrund der 80er Jahre erzählt. Der Schöpfer der OASIS war ein ausgewiesener Fan der Kultur dieses Jahrzehnts und so ist es für den Leser eine Freude „alte Bekannte“ wiederzutreffen. Seien es die Videospielautomatenklassiker wie „Pac Man“ oder „Defender“, die vielen Verweise auf Pen & Paper Rollenspiele wie „Dungeons & Dragons“, auf Romane und Filme oder die Musik der 80er Jahre. Ich saß oft da, verlor mich in meinen Gedanken und musste an eigene Begebenheiten denken, in denen diese „Klassiker“ eine Rolle spielten. Wer erinnert sich nicht gern an sein erstes Videospiel, seinen ersten Heimcomputer oder seine erste Langspielplatte? Dabei wird die Geschichte flott und dynamisch vorangetrieben – langweilige Passagen sind Fehlanzeige. Und am Ende steht man da, hält das Buch in der Hand, streicht gedankenverloren über das Cover und denkt sich: „Schon vorbei? Moment mal, das geht nun aber gar nicht! Ich will mehr!“

Ich habe dieses Buch verschlungen, hatte Freudentränen in den Augen und meine Gefühle überschlugen sich! Kaum ein anderes Buch hat so etwas je bei mir ausgelöst. Es war und nun muss ich mal ganz nerdig sagen, wie mein erster Besuch in Azeroth oder Hibernia! Wer jemals „World of Warcraft“ oder „Dark Age of Camelot“  gespielt hat, wird das kennen und verstehen.

Liebe Leser – wenn Ihr Euch in dem letzten Satz wiedererkennt – nehmt 3 Tage Urlaub, lauft los und kauft dieses Buch! Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen!